Skip to main content
Übersichtsarbeiten

Assessment und Assessmentinstrument in der Palliative Care. Versuch einer Einschätzung der Sinnhaftigkeit von Assessmentinstrumenten in der Palliative Care

Published Online:https://doi.org/10.1024/0040-5930/a000255

Das Assessment in der Palliative Care hat einen großen Stellenwert. Dabei handelt es sich um ein sehr strukturiertes und zielorientiertes Vorgehen, dies im Wissen um die Vulnerabilität des Patienten und als Ausdruck des Respekts ihm gegenüber. Assessmentinstrumente haben in diesem Ablauf einen eingeschränkten Stellenwert, da viele Größen in der Palliative Care sehr individuell sind und wir somit an die Grenzen der Vergleichbarkeit und Messbarkeit kommen. Zudem hat es wenig mit Wissenschaftlichkeit zu tun, wenn wir Dinge zu messen versuchen, die gar nicht messbar sind. Das Argument der Objektivierbarkeit muss immer kritisch betrachtet werden, dies gilt insbesondere, je komplexer eine Situation wird. Der Komplexität kann nur bedingt mit Vereinfachung begegnet werden, vielmehr zerstören wir die Komplexität, wenn wir sie vereinfachen, um etwas messen zu können. Somit hat dann das so Gemessene nichts mehr mit der Ursprungsgröße zu tun. Es macht Sinn sich zu fragen, wofür man ein Assessmentinstrument einsetzt und was die Aussage davon ist.

Assessment in palliative care is very important. The assessment is a structured and goal oriented procedure. Both is important - structure and goal - because of the patient's vulnerability and in respect to his life-threatening illness. Assessment instruments play a limited role in the process of assessment because many values in palliative care are individual, subjective and their comparison to each other and their measure are limited. It isn't scientific to measure values which aren't measureable. Values become less measureable when complexity grows. Complexity can't be simplified because simplification destroys complexity. It makes sense to ask oneself which outcome an assessment instrument will measure before we use it.