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Übersichtsarbeiten

Segeln in evidenzarmen Gewässern - wieviel Flüssigkeit braucht es am Lebensende? Die Empfehlungen einer SchweizerischenExpertengruppe (Bigorio-Gruppe)

Published Online:https://doi.org/10.1024/0040-5930/a000257

Die Dehydrierung, eine Gesundheitsstörung, bei welcher der Organismus eine zu geringe Wassermenge zur Verfügung hat, kommt im Alter häufig vor und ist bei den meisten Sterbenden obligat, sofern nicht mittels medizinischer Maßnahmen korrigiert wird. Dazu kontrastiert die Tatsache, dass es zu dieser Problematik wenig Evidenz sowie kaum Literatur oder Studien gibt. Im November 2009 erarbeitete in Bigorio eine Expertengruppe von palliative.ch im Rahmen der Qualitätsförderung von Palliative Care in der Schweiz aufgrund der vorhandenen Literatur sowie der Erfahrungen der Teilnehmer einen Konsens zur "best practice" aus. Das Ergebnis dieses Prozesses ist ein Dokument: "Bigorio 2009 - Hydratation in der palliativen Betreuung". Dieses Dokument wurde von einer Redaktionsgruppe unter Leitung der Dres Heike Gudat und Hans Neuenschwander erstellt und steht als PDF-Datei auf der Website palliative.ch zur Verfügung (via Rubriken Fachportal - Standards - Best Practice). Es gibt auf vier Seiten einen Überblick über die Thematik bei Erwachsenen inklusive praktischer Tipps zur Behandlung (oraler und subkutaner Flüssigkeitsersatz). Mit Bezug zu erwähntem Dokument werden anhand einer Fallsituation einige Fragen gestellt und Gedanken formuliert, welche bei der Entscheidungsfindung in einem individuellen Kontext hilfreich sein mögen. Dabei wird auf die Bedeutung eines systemisch orientierten Ansatzes hingewiesen.

The dehydration, a physiological disturbance due to fluid depletion of the organism, is a common condition in the elderly and most common in the agonal state if not corrected with medical means. Alas, there is little evidence and a paucity of literature as well if one looks for firm data. Do we generally influence the course and duration of the dying process by hydrating or withholding fluids respectively and in what respect? We don't know. Where there is lack of evidence, ideology blossoms. To shed light on this issue an expert panel of members of palliative.ch convened in the Bigorio Monastery in 2009 with the intention to study existing data in order to formulate a concise guideline. Its title: "Hydration in the Palliative Care Setting: Consensus for Best Practice for Palliative Care in Switzerland". This document is available on the website of palliative.ch as a PDF file (go to Fachportal - Standards - best practice). Far beyond the realms of pure fluid physiology the process of decision making with regard to hydration therapy touches core issues of ethics and systemic communication as well. It poses substantial challenges to care teams as illustrated by a case presented in this article.