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Forschungsbericht

Was Wöchnerinnen wünschen: Eine qualitative Studie zur häuslichen Wochenbettbetreuung nach der Spitalentlassung durch frei praktizierende Hebammen

Published Online:https://doi.org/10.1024/1012-5302/a000348

Die stete Kürzung des Spitalaufenthalts nach einer Geburt führt in der Schweiz dazu, dass frei praktizierende Hebammen vermehrt Mütter mit ihren Familien nach dem Spitalaustritt betreuen. Um zu verstehen, welche Bedürfnisse diese Wöchnerinnen zu Hause haben und wie die Betreuung durch die Hebamme zu Hause aussieht, wurde diese qualitative Forschungsarbeit durchgeführt. Im Jahr 2008 wurden mit acht Wöchnerinnen aus der Zentralschweiz zweimal nach der Geburt Interviews geführt und mittels Inhaltsanalyse ausgewertet. Mütter hatten das Bedürfnis, gut für ihre Babys zu sorgen, gut zu sich zu schauen Zu sich schauen = die eigenen Bedürfnisse wahrnehmen und Sorge tragen für sich selberManuskript eingereicht am 17.8.2012 Manuskript akzeptiert am 26.8.2013, genügend praktische und emotionale Unterstützung zu erhalten und wünschten sich, zu Hause endlich «Familie zu sein». Frei praktizierende Hebammen halfen den Müttern bei der Erfüllung der Bedürfnisse durch Beratung, Information und Anleitung. Sie boten jedoch wenig Unterstützung beim «Familie sein». Die Wöchnerinnen erlebten die Betreuung zufriedenstellend, wenn eine Vertrauensbasis geschaffen wurde, die Hebamme die Bedürfnisse der Wöchnerin wahrnahm, ihre Autonomie anerkannte und sich Zeit für sie nahm. Hebammen halfen Müttern, die Anpassung nach einer Geburt zu bewältigen und die nötige Sicherheit im Umgang mit dem Baby zu gewinnen. Hebammen tragen zur gesundheitlichen Grundversorgung von Familien bei und unterstützen Wöchnerinnen durch Fachkompetenz und Betreuungskontinuität. Daneben brauchen Familien auch Entlastung im Haushalt, damit sich Mütter genügend erholen können.

In Switzerland, decreases in regular hospital treatment after birth are leading increasingly to mother and child being cared for at home by independent midwives. The research herein was carried out in order to understand the needs of mothers in their home once they leave the hospital and what this midwife provided care consists of. In 2008, eight women from central Switzerland were interviewed on two separate occasions after the birth of their child, and the interviews were analysed using content analysing techniques. Mothers explained that they wanted their baby and themselves to be well cared for. They needed rest and support for recuperation and wished to spend quality time with their new family. The midwifes assisted the mothers to fulfil their needs by counselling, by instructing and by giving information, but they rarely encouraged them to be together as a family. The relationship between midwife and mother turned out to be an important support. Mothers were satisfied if mutual trust was built and if the midwife perceived their needs, respected their autonomy and took the time to be with them. Midwives contribute to the basic well-being of families and support women with medical expertise and ongoing care. Furthermore families need support in general household issues so that new mothers can recover sufficiently.