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Originalarbeit

Versorgung pflegender Angehöriger von Menschen mit Demenz in der Kommune während der Pandemie

Eine qualitative Studie

Published Online:https://doi.org/10.1024/1012-5302/a000915

Zusammenfassung:Hintergrund: Die Verfügbarkeit von Unterstützungsangeboten für pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz in der Kommune weist durch die Corona-Pandemie Defizite auf und birgt somit eine veränderte Versorgung der Pflegenden. Fragestellung: Es stellen sich die Fragen, welche Veränderungen der Versorgung pflegender Angehöriger von Menschen mit Demenz Pflegende wahrnehmen, wie Akteur_innen aus der Kommune diese Versorgungssituation während der Pandemie erleben und inwiefern die Wahrnehmung der Gruppen übereinstimmt bzw. sich unterscheidet. Methode: Die Datengrundlage bilden Rathausgespräche und Fokusgruppen aus 13 Kommunen Deutschlands. Hieran nahmen pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz sowie Akteur_innen aus der Kommune teil. Die Datenanalyse erfolgte mittels qualitativer Inhaltsanalyse. Ergebnis: Nachteilige Veränderungen der Versorgung Pflegender zeigen sich z.B. durch den Wegfall von Betreuungsangeboten oder Angehörigengruppen. V.a. Akteur_innen nehmen vorteilhafte Veränderungen wahr, wie eine voranschreitende Digitalisierung oder verstärkte Nachbarschaftshilfe. Die Wahrnehmung der Veränderungen der Versorgungssituation unterscheidet sich in mehreren Subkategorien zwischen Pflegenden und Akteur_innen. Schlussfolgerung: Obwohl durch die Pandemie große Versorgungslücken entstanden sind, ergeben sich durch aufkommende Herausforderungen neue Möglichkeiten der Unterstützung wie digitale Angehörigengruppen. Zukünftig müssen Möglichkeiten geschaffen werden, um bereits entwickelte Interventionen so zu implementieren, dass die Zielgruppe diese in Anspruch nehmen kann.


Care for family carers of people with dementia in municipal communities during the pandemic: A Qualitative Study

Abstract:Background: The availability of support services for family carers of persons with dementia in the municipal community shows deficits due to the Corona pandemic and thus entails a change in the support of carers. Research question: The questions arise, what changes in the care of family carers of people with dementia do those affected perceive, how do actors from the municipal community experience the care situation during the pandemic and to what extent do the perceptions of the groups coincide or differ. Method: The database consists of town hall talks and focus groups from 13 municipal communities in Germany. Participants were family carers and actors from the municipal community. For data analysis, a qualitative content analysis was carried out. Result: Negative changes in the care of caregivers can be seen, for example, in the omission of care services or groups of relatives. Above all, actors perceived positive changes, such as advancing digitalization or increased neighborly help. The perception of changes in the care situation differs in several subcategories between carers and actors. Conclusion: Although large gaps in care have been created by the pandemic, emerging challenges also create new ways for support such as digital groups for family carers. In the future, opportunities need to be created to implement already developed interventions in such a way that the target group can make use of them.

Literatur