Zur Wirksamkeit des JobFit-Trainings – ein Vergleich zwischen Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund
Abstract
Die Studie (n = 273) vergleicht die Wirksamkeit des JobFit-Trainings bei Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund. 130 Schüler haben einen Migrationshintergrund und 143 Schüler sind deutschstämmig. Alle Schüler verbessern sich in ihren sozialen Kompetenzen, die mit der Schülereinschätzliste für Sozial- und Lernverhalten (SSL) erhoben wurden. Vor Beginn des Trainings unterschieden sich die Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund hinsichtlich ihrer sozialen Kompetenzen und des Lernverhaltens; die Jugendlichen mit Migrationshintergrund zeigten generell bessere Werte. Jugendliche mit Migrationshintergrund können durch das Training ihre sozialen Kompetenzen deutlicher steigern als Jugendliche ohne Migrationshintergrund. Mögliche Erklärungen für die Ergebnisse im Hinblick auf die Selbstwahrnehmung der Jugendlichen werden diskutiert.
The present study examines the effectiveness of the JobFit-training of adolescents with and without migratory background (n = 273 of which 130 students have a migratory background, and 143 students do not). The total sample shows an increase in their social skills, assessed by the Student's Checklist for Social and Learning Behavior (SSL). Prior to the training adolescents with migratory background show better social skills and learning behavior than adolescents without migratory background. During the training social skills of young people with migratory background improve more than those of adolescents of German origin. Possible explanations for these results with regard to self-awareness of adolescents are discussed.
Literatur
(2008). Personen mit Migrationshintergrund am Arbeitsmarkt. Migration und soziale Arbeit , 30, 180–184.
(2010). How people see others is different from how people see themselves: A replicable pattern across cultures. Journal of Personality and Social Psychology , 99, 870–882.
(2001). PISA 2000. Basiskompetenzen von Schülerinnen und Schülern im internationalen Vergleich. Opladen: Leske & Budrich.
et al.(2007). Dissoziales Verhalten von Kindern und Jugendlichen. Göttingen: Hogrefe.
(2013). Störung des Sozialverhaltens bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Kindheit und Entwicklung , 22, 113–122.
(2004). Soziale und berufliche Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund durch passgenaue Förderung. Migration und soziale Arbeit , 26, 19–29.
(2012). Berufsbildungsbericht 2012: Ausbildungslage für junge Menschen hat sich weiter verbessert. Zugriff am 21.02.2013, auf www.bmbf.de/de/berufsbildungsbericht.php
(2004). Self-perception of competence in Brazilian, Canadian, Chinese and Italian children: Relations with social and school adjustment. International Journal of Behavioral Development , 28, 129–138.
(2011). The impact of enhancing students' social and emotional learning: A meta-analysis of school-based universal interventions. Child Development , 82, 405–432.
(2010). Übergänge zwischen Schule und Berufsausbildung. In G. Bosch, S. Krone & D. Langer (Hrsg.), Das Berufsbildungssystem in Deutschland (S. 133–164). Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
(2012). Kultursensible Diagnostik in Forschung und Praxis. Stand des Wissens und Entwicklungspotenziale. Psychotherapeut , 57, 22–28.
(1997). The Strengths and Difficulties Questionnaire: A research note. Journal of Child Psychology and Psychiatry , 38, 581–586.
(2011). Differenzierung und Pluralisierung. Chancenstrukturen und Bewältigungsmuster an der Statuspassage Schule – Ausbildung. Unsere Jugend , 63, 116–127.
(1972). Developmental tasks and education. New York: Longman.
(2007). Lebensphase Jugend: eine Einführung in die sozialwissenschaftliche Jugendforschung (9., akt. Aufl.). Weinheim: Juventa.
(2012). Neuere Entwicklungen zur Diagnostik psychischer Störungen im Jugendalter. Kindheit und Entwicklung , 21, 198–207.
(2002). Soziale Kompetenz. Entwicklungstrends und Förderung in der Schule. Zeitschrift für Psychologie , 210, 164–174.
(2010). Migrationshintergrund – eine Frage der Definition. Die Deutsche Schule , 102, 315–326.
(2010). Längerfristige Effekte des JobFit-Trainings für Jugendliche. Zeitschrift für Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie , 58, 235–241.
(2011). Wirksamkeit von schulbasierten Gruppeninterventionen zur Depressionsprävention. Kindheit und Entwicklung , 20, 236–246.
(2002). Klinische Kinderpsychologie. Das Konzept der sozialen Kompetenz. Zeitschrift für Psychologie , 210, 175–185.
(2012). Zur Lebenszeitprävalenz Affektiver Störungen im Jugendalter. Kindheit und Entwicklung , 21, 209–218.
(2011). Frühe Emotionsregulation: Ein Indikator für psychische Störungen im Kindesalter? Kindheit und Entwicklung , 20, 186–196.
(2010). Training mit Jugendlichen (9., überarb. u. erw. Aufl.). Göttingen: Hogrefe.
(2011). Prävention. Kindheit und Entwicklung , 20, 197–200.
(2012). Jugendalter. Kindheit und Entwicklung , 21, 194–197.
(2010). Kompetenzaufbau durch das JobFit-Training für Schulklassen. Psychologie in Erziehung und Unterricht , 57, 144–152.
(2013). Lehrereinschätzliste für Sozial- und Lernverhalten (LSL) ( 2., erweit. Aufl.). Göttingen: Hogrefe.
(2014). Schülereinschätzliste für Sozial- und Lernverhalten (SSL). Göttingen: Hogrefe.
(2008). Entwicklungsprobleme und Förderung Kinder und Jugendlicher mit Migrationshintergrund. In F. Petermann & W. Schneider (Hrsg.), Angewandte Entwicklungspsychologie (S. 721–747). Göttingen: Hogrefe.
(2006). Evaluation des Trainings mit Jugendlichen im Rahmen schulischer Berufsvorbereitung. Frankfurt a. M.: Lang.
(2010). Verhaltensauffälligkeiten und Lebensqualität bei Kindern im Vorschulalter und deren Mütter. Ein Vergleich von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund. Zeitschrift für Gesundheitspsychologie , 18, 119–129.
(2011). Ressourcenorientierte Diagnostik des Sozialverhaltens in der Schule. Kindheit und Entwicklung , 20, 201–208.
(2012). Zur Wirksamkeit des JobFit-Trainings für Jugendliche. Zeitschrift für Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie , 60, 145–151.
(2008). Factors affecting responses to Likert type questionnaires: introduction of the ImpExp, a new comprehensive model. Social Psychology of Education , 11, 59–78.
(2007). Junge Migrantinnen und Migranten auf dem Weg in die Ausbildung. Ungleiche Platzierung durch Diskriminierung? Soziale Probleme , 18, 113–138.
(2010). Der Einfluss des Migrantenanteils in Schulklassen auf den Kompetenzerwerb. Längsschnittliche Überprüfung eines umstrittenen Effekts. Zeitschrift für Pädagogik , 55, 147–164.
(2011). Pressemitteilung Nr. 355 vom 26.09.2011: Ein Fünftel der Bevölkerung in Deutschland hatte 2010 einen Migrationshintergrund. Verfügbar unter: https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2011/09/PD11_355_122.html?nn=151688. Zugriff am 21.02.2013.
(2012). Personen mit Migrationshintergrund. Methodische Erläuterungen. Verfügbar unter: https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Bevoelkerung/MigrationIMigrationI/Migrationshintergrund/Aktuell.html;jsessionid=AA92BD4BA05067C6C7D68E3A7CD708C4.cae2?nn=15168. Zugriff am 21.02.2013.
(2011). Resilienzpotenziale bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund. In M. Zander (Hrsg.), Handbuch Resilienzförderung (S. 555–574). Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
(2004). Response Styles in Rating Scales: Evidence of method bias in data from six EU countries. Journal of Cross-Cultural Psychology , 35, 346–360.
(2011). Förderung sozial-emotionaler Kompetenz in der frühen Kindheit. Kindheit und Entwicklung , 20, 209–218.