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Published Online:https://doi.org/10.1026/0933-6885/a000143

Musik, gleich welcher Art, will erlebt werden; das ist der Sinn jeglicher Kunst. Wer als Lehrer mit jungen Menschen zu tun hat, macht dabei oft die Erfahrung, dass nicht das große Ganze eines Kunstwerks das Interesse weckt, sondern Einzelerscheinungen, scheinbare Nebensächlichkeiten, Beiläufigkeiten, vielleicht einzelne Melodien und Klänge. Durch sie können Türen geöffnet werden, die zu nachhaltiger Beschäftigung mit einem künstlerischen Objekt führen. Freilich sind derartige Erlebnisse nicht immer planbar. Es lohnt sich indes, solche Möglichkeiten ständig im Auge zu behalten und dabei eigene Erfahrungen zur Grundlage zu machen. Was für uns alle gilt, gilt in besonderer Weise auch für Menschen mit Behinderungen. Die Vielgestaltigkeit der Behinderungsformen fordert zu großer didaktischer und methodischer Kreativität und Phantasie heraus. Als Lohn der Bemühungen winkt dann oft die Begeisterung von Menschen, die die Erfahrung machen konnten, dass sie trotz allem, was sie einschränkt, auf künstlerischem Gebiet leistungsfähig sind.


About the “insignificant” in music and its importance in music pedagogy with disabled individuals

Music, no matter what type, wants to be experienced; this being the whole purpose of art. In teaching young people, one often experiences that it is not the big picture that arouses interest but isolated phenomena of the artwork, apparently insignificant parts, perhaps single melodies and sounds. However, they may open doors and motivate the listener to engage with an artistic object for extended periods. Of course, it is not possible to plan such experiences, but it is worthwhile to always keep such possibilities in mind and to base them on your own experiences. All of this is true as well for music pedagogy with disabled individuals. The variety of disabilities demands a great deal of methodological creativity and fantasy. However, lessons are often met by great enthusiasm of the individuals, who are enabled by them to experience their artistic capabilities in spite of all restrictions.

Literatur

  • Moog, H. (1967). Die Eigenart des Bildungsinhaltes Musik und seine Bedeutung für die Sonderpädagogik. Pädagogische Rundschau, 21, 776 – 787. Google Scholar