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Open AccessStudie

Ein halbes Leben lang Corona

Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die psychische Gesundheit von Vorschulkindern und deren Eltern

Published Online:https://doi.org/10.1026/0942-5403/a000374

Abstract

Zusammenfassung.Theoretischer Hintergrund: Die COVID-19-Pandemie schränkte den Alltag von Vorschulkindern in den letzten zwei Jahren substanziell ein. Fragestellung: Die querschnittliche Studie untersucht, wie Vorschulkinder und ihre Eltern die COVID-19-Pandemie in dieser Zeit erlebten und welche Effekte die Pandemie auf die psychische Gesundheit der Kinder hatte. Methode: In zwei Online-Erhebungen im Mai 2020 und März 2021 wurden insgesamt 304 Eltern von Vorschulkindern (1 – 6 Jahre) befragt. Ergebnisse: Die Resilienz von Kindern und Eltern ist nach einem Jahr vermindert. Es zeigt sich eine hohe Punktprävalenz psychischer Auffälligkeiten (35.3 %), besonders in den Bereichen Verhaltensprobleme und Hyperaktivität. Hypothesenkonform konnten familiäre Spannungen und kindliche Stressbewältigung als Risiko- bzw. Schutzfaktor identifiziert werden. Diskussion und Schlussfolgerung: Die Befunde weisen auf anhaltend negative Auswirkungen der Pandemie auf die psychische Gesundheit von Vorschulkindern hin und zeigen erste Schutzfaktoren auf.

COVID-19 for Half a Lifetime: The Impact of the COVID-19 Pandemic on the Mental Health of Preschool Children and Their Caregivers

Abstract.Theoretical Background: Over the last 2 years, the COVID-19 pandemic has led to substantial restrictions in the everyday life of preschoolers. Objective: Our study investigates how preschoolers and their parents perceived the pandemic during the last 2 years. Based on preliminary findings demonstrating a pandemic-related increase in mental health problems, we further investigated enduring pandemic effects on the mental health of children. We hypothesized that family resilience is reduced after 1 year of the pandemic. Moreover, we expected a decline in overall mental health compared to prepandemic studies. Finally, we hypothesized that increased family tension and the stress regulation of children predict mental health problems. Method: In two online surveys conducted in May 2020 and March 2021, we collected the data of N = 304 parents and their children (aged 1 – 6 years). We assessed parents’ and children’s (self- and parent-reported) perception of the COVID-19 pandemic, the pandemic’s impact on family resilience, and (May 2021) children’s mental health problems using the Strengths and Difficulties Questionnaire (Goodman et al., 1998). Because of the small sample size of both studies, we decided to cross-sectionally compare the surveys. Results: In line with our hypothesis, children and parents reported higher levels of family tension and reduced stress-regulation abilities in 2021 compared to 2020. Moreover, parents reported increased levels of negative affect toward COVID-19. We found no significant changes in perceived infection risk but did find increased levels of mental health problems, especially externalizing problems in 2021 compared to prepandemic studies. Finally, the stress regulation of the children and family tension were significant predictors of the mental health problems of children. Discussion and Conclusion: Our findings highlight the persistent negative impact of the COVID-19 pandemic on the mental health of preschoolers while also providing evidence for the psychological factors of resilience.

Die COVID-19-Pandemie beeinflusst das Leben der Menschen jeden Alters. Das Pandemiegeschehen führte in Deutschland seit dem Frühjahr 2020 besonders bei Eltern jüngerer Kinder zu einer Abnahme der psychischen Gesundheit (Petras, Richter, Wrede & Siniatchkin, 2021). Auch (Schul–)‌Kinder und Jugendliche berichteten von einer pandemiebedingten Zunahme an Ängsten, depressiven und psychosomatischen Symptomen (Ravens-Sieberer et al., 2020). Dieser Anstieg scheint sich im Pandemieverlauf auf einem hohen Niveau zu stabilisieren (Ravens-Sieberer et al., 2021). Auch für Kinder im Vorschulalter (3 – 6 Jahre) weisen Befunde zu Beginn der Pandemie auf eine erhöhte psychische Belastung hin (Langmeyer, Guglhör-Rudan, Naab, Urlen & Winklhofer, 2020). Allerdings fehlen bisher Studien, die die Situation der Vorschulkinder im Verlauf der Pandemie abbilden. Wegen der besonderen Abhängigkeit der Vorschulkinder von familiären Ressourcen und der Bedeutung dieses Alters für die sozio-emotionale Entwicklung (Rademacher & Koglin, 2020) ist es wichtig, diese Forschungslücke zu schließen.

Die Situation von Vorschulkindern in der COVID-19-Pandemie

Bei Vorschulkindern führte die COVID-19-Pandemie seit Beginn zu tiefgreifenden Lebensveränderungen (Langmeyer et al., 2020): Im Frühjahr 2020 wurden zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie nahezu alle Kindertagesstätten (KiTas) in Deutschland über Wochen geschlossen oder liefen im Notbetrieb (Langmeyer et al., 2020). Kindern war es in aller Regel nicht mehr erlaubt, andere zu treffen oder sich in der Öffentlichkeit, z. B. auf Spielplätzen, frei zu bewegen. Besonders Kinder aus Familien mit niedrigem sozioökonomischem Status berichteten zu Beginn der Pandemie von Einsamkeit (Langmeyer et al., 2020). Durch neue Anforderungen, wie die Einrichtung von Homeoffice, die Organisation der Kinderbetreuung und die Beschulung älterer Geschwister, erlebten auch die Eltern eine deutliche Zunahme der Stressbelastung (Petras et al., 2021).

In einer ersten Untersuchung zu Beginn der Pandemie (Mai 2020) gab ein Großteil der Eltern (60 %) in Deutschland an, dass ihre Schulkinder gut bis sehr gut mit der Pandemie zurechtkämen (Langmeyer et al., 2020). Jedoch berichteten 6 % der Eltern von gravierenden Problemen. Betsch et al. (2020) fanden in einer Elternbefragung im April 2020, dass sich rund die Hälfte der Vorschulkinder (N = 48) mindestens einmal im Monat sorgenvoll oder ängstlich über COVID-19 äußerte. Zudem erlebten Kinder aller Altersstufen und deren Eltern infolge der Pandemie eine deutliche Zunahme an Stressbelastung sowie vermehrte Konflikte in Familie und Partnerschaft (Achterberg, Dobbelaar, Boer & Crone, 2021; Langmeyer et al., 2020). Unklar ist bisher, wie Vorschulkinder selbst die Pandemie erleben, da diese Altersgruppe in systematischen Untersuchungen kaum berücksichtigt wurde.

Psychische Gesundheit während der Corona-Pandemie

Erste Studien zu Beginn der Pandemie zeigen, dass Verhaltensprobleme und Hyperaktivität bei Vorschulkindern (Langmeyer et al., 2020; Schmidt, Barblan, Lory & Landolt, 2021) sowie emotionale Probleme bei älteren Kindern (Ravens-Sieberer et al., 2020) deutlich zunahmen. Die psychopathologische Reaktion auf die Pandemie scheint dabei altersspezifisch zu sein (Schmidt et al., 2021). Die Belastung älterer Kinder hat sich im Pandemieverlauf auf einem hohen Niveau stabilisiert (Ravens-Sieberer et al., 2021). Für Vorschulkinder gibt es bislang noch keine vergleichbaren Ergebnisse.

Folglich gibt es bisher wenige Hinweise auf Risiko- und Schutzfaktoren für die psychische Gesundheit der Vorschulkinder während der Pandemie. Auf der Basis gängiger Diathese-Stress-Modelle im Vorschulalter (z. B. Morris et al., 2002) ist anzunehmen, dass die COVID-19-Pandemie als multidimensionaler und potenziell toxischer Stressfaktor (Brakemeier et al., 2020) bei Kindern mit geringerer Resilienz zu zunehmenden Anpassungsschwierigkeiten führt, die sich in Verhaltensproblemen ausdrücken können. Insbesondere externalisierende Probleme können die Belastungen in der Familie zusätzlich verstärken (Stone, Mares, Otten, Engels & Janssens, 2016).

Die Resilienz der Vorschulkinder hängt von individuellen, familiären und Umweltfaktoren ab. Zu den individuellen Faktoren zählen das kindliche Temperament (Morris et al., 2002) und die Stressbewältigungsfähigkeit (Yeo, Frydenberg, Northam & Deans, 2014). Zu den familiären Schutz- und Belastungsfaktoren zählen die aktuelle Stressbelastung der Familie, speziell der Eltern (Stone et al., 2016), ein negatives Erziehungsverhalten und ein geringer sozioökonomischer Status (Reinelt, Samdan, Kiel & Petermann, 2019). Als wichtiger Umweltfaktor hat sich schließlich die soziale Unterstützung außerhalb der Familie erwiesen (Li, Jurkowski & Davison, 2013). Übereinstimmend mit dem Diathese-Stress-Modell zeigen erste Studien, dass die Entwicklung von Verhaltensproblemen zu Beginn der COVID-19-Pandemie im Zusammenhang mit familiären Belastungsfaktoren stand (Achterberg et al., 2021; Ravens-Sieberer et al., 2020).

Fragestellung und Ziele der vorliegenden Studie

Das Ziel unserer Studie ist es zu untersuchen, wie Vorschulkinder und ihre Eltern die COVID-19-Pandemie zu verschiedenen Zeitpunkten (Mai 2020 und März 2021) erlebten und welche Auswirkungen die Pandemie auf die psychische Gesundheit der Kinder hat. Zudem sollen Risiko- und Schutzfaktoren für die psychische Gesundheit der Kinder und ihrer Eltern ermittelt werden.

Das erste Ziel ist, die Wahrnehmung der COVID-19-Pandemie über den zeitlichen Verlauf hinweg abzubilden. Dafür soll neben der Perspektive der Eltern und der Kinder aus Elternsicht erstmalig auch die Sicht der Vorschulkinder selbst erfasst werden. Zusätzlich zu COVID-19-spezifischen Faktoren (subjektives Infektionsrisiko und negative Emotionen bzgl. COVID-19) sollen die Auswirkungen auf die Resilienz der Kinder und Eltern untersucht werden. Als wichtige Schutz- und Risikofaktoren sollen die bereits in vorherigen Studien identifizierten Faktoren familiäre Belastung und Paarkonflikte sowie erstmalig die Stressbewältigungsfähigkeit der Kinder und ihrer Eltern erfasst werden. Aufgrund der anhaltenden Stressbelastung (Brakemeier et al., 2020) erwarteten wir mit zunehmender Dauer der Pandemie eine Zunahme an familiären Belastungen und Paarkonflikten sowie eine verminderte Stressbewältigungsfähigkeit der Familienmitglieder.

Zweitens wird aufgrund der anhaltenden Dynamik des Pandemiegeschehens die psychische Gesundheit der Vorschulkinder nach einem Jahr Pandemie erfasst. Es wird angenommen, dass die psychische Gesundheit nach einem Jahr Pandemie im Vergleich zu prä-pandemischen Studien gesunken ist. Drittens sollen Resilienzfaktoren von Vorschulkindern identifiziert werden. Basierend auf dem Diathese-Stress-Modell und aktuellen Befunden (Langmeyer et al., 2020) nehmen wir an, dass erhöhte familiäre Spannungen einen negativen Einfluss auf die psychische Gesundheit haben, während eine ausgeprägte Stressbewältigungsfähigkeit einen positiven Einfluss hat. Explorativ soll die Auswirkung der subjektiv wahrgenommenen Bedrohung durch das Virus auf die psychische Gesundheit untersucht werden.

Methode

Zur Überprüfung der Hypothesen wurden zwei Online-Studien mithilfe von Unipark im Mai 2020 (T1) und im März 2021 (T2) im Rahmen einer Kooperation mit der Katholischen KiTa gGmbH Trier, einem rheinland-pfälzischen Träger von Kindertagesstätten, durchgeführt. Da die Umfrage im Rahmen eines größeren Forschungsprojekts durchgeführt wurde, enthielt sie eine Reihe von Fragebögen, die für die vorliegende Studie nicht relevant sind. Eine vollständige Liste der Fragebögen findet sich im Elektronischen Supplement 1 (Tabelle E1).

Stichprobe

An T1 nahmen 361 Eltern teil. Von diesen füllten 100 (88 Mütter, 11 Väter, 1 Großelternteil1; Drop-out Rate: 73.04 %) den COVID-19-Fragebogen für sich und ihre Kinder aus. (51 % weiblich; MAlter = 4.13, SD = 1.04, Range: 2 – 6). Als höchsten Schulabschluss gaben 72 % mindestens (Fach–)‌Abitur an (57 % der Partner_innen). Vollzeit erwerbstätig waren 21 % (83 % der Partner_innen); 85 % gaben an, über ein Nettohaushaltseinkommen von mehr als 2500 €/Monat zu verfügen.

An T2 nahmen 415 Personen teil. Von diesen füllten 204 (187 Mütter, 15 Väter, 2 Großelternteile; Dropout-Rate: 50.84 %) die relevanten Fragebögen für sich und ihre Kinder (42.2 % weiblich; MAlter = 4.11, SD = 1.17, Range: 1 – 6) aus. 51 Teilnehmende (25 %) gaben an, dass entweder er/sie selbst oder der Partner/die Partnerin an der ersten Erhebung teilgenommen hat. Als höchsten Schulabschluss gaben 67.2 % mindestens (Fach–)‌Abitur an (49 % der Partner_innen). Vollzeit erwerbstätig waren 17.2 % (83.8 % der Partner_innen); 83.3 % gaben an, über ein Nettohaushaltseinkommen von mehr als 2500 €/Monat zu verfügen.

Ablauf

Die Erhebung T1 lief vom 25.05. - 12. 06. 2020, T2 vom 15.02. - 30. 03. 2021. Die Eltern wurden über die Leitungen von 21 (T2: 151) kooperierenden KiTas zur Teilnahme über Unipark eingeladen. Nach den Studieninformationen, der Einwilligung zur Teilnahme und der Eingabe eines anonymisierten Versuchspersonencodes, bearbeiteten die Teilnehmenden die Fragebogenbatterie. Es folgten Angaben zum demographischen und sozioökonomischen Status (Details siehe Elektronisches Supplement 1, Tabellen E1 & E2). Anschließend wurde die Wahrnehmung der COVID-19-Pandemie aus Elternsicht erfasst. Danach füllten die Eltern die Fragebögen aus Sicht der Kinder (demographische Angaben, COVID-19-Wahrnehmung) aus. Am Ende wurden die teilnehmenden Eltern gebeten, den COVID-19-Fragebogen zusammen mit ihren Kindern zu bearbeiten (Kindsicht). Nach einer kindgerechten Erklärung der Fragestellung („Jetzt lese ich dir ein paar Fragen zu Corona vor. Du sollst mir sagen, ob es in der Frage um dich geht.“) folgten drei Probefragen („Sollen wir es einmal üben? Frage 1: Ich bin ein Mädchen; Frage 2: Ich bin ein Junge; Frage 3: Ich mag die Farbe Grün“) und anschließend die COVID-19-Fragen. Die Erhebung dauerte insgesamt zwischen 30 und 45 Minuten. Falls die Eltern mehr als ein Kind in einer KiTa hatten, konnten sie für alle Kinder Angaben machen. Die Reihenfolge der Kinder wurde randomisiert zugeordnet. Da in beiden Erhebungen insgesamt nur 9 % der Eltern Angaben zu mehr als einem Kind machten, wurden nur die Daten des erstgenannten Kindes für die vorliegende Studie verwendet.

Zu T2 wurde zudem ein Fragebogen zur psychischen Gesundheit der Kinder aufgenommen. Teilnehmende, die bereits an T1 teilgenommen hatten, bearbeiteten zu T2 eine Kurzversion der Umfrage: Neben den soziodemografischen Angaben wurden nur die Fragebögen zur COVID-19-Pandemie und zur psychischen Belastung des Kindes bearbeitet. Die Studie wurde von der Ethikkommission der Universität Trier bewilligt (No 13/2019).

Messinstrumente

Wahrnehmung und Auswirkungen der Pandemie

Zum Zeitpunkt der Erhebungen gab es keinen validierten Fragebogen, der die Perspektive von Vorschulkindern und deren Eltern auf die COVID-19-Pandemie erfasst. Daher adaptierten wir existierende Fragebögen des COVID-19 Snapshot Monitoring für die vorliegende Stichprobe (COSMO, Betsch et al., 2020). Die Fragebögen sind im Elektronischen Supplement 1 zu finden (Tabellen E3 – E5). Wir erfassten die Wahrnehmung und Auswirkungen der Corona-Pandemie auf fünf Dimensionen:

  1. 1.
    Negative Gefühle bezüglich COVID-19 mithilfe von drei Items (Angst, Sorgen, Hilflosigkeit, αs ≥ .77) adaptiert nach Bradley & Lang (1994).
  2. 2.
    Das wahrgenommene Infektionsrisiko sowie das Vorhandensein einer Infektion mit je einem Item (Brewer et al., 2007).
  3. 3.
    Als Maß für die Stressbewältigung verwendeten wir ein Item aus der Brief Resilience Scale („Es fällt mir schwer, stressreiche Zeiten zu überstehen.“, Smith et al., 2008). Für die Auswertung wurde das Item invertiert.
  4. 4.
    Familiäre Spannungen wurden mithilfe von fünf Items für Erwachsene und drei Items für Kinder erfasst (Betsch et al., 2020). Die Reliabilität der Skala war für die Erwachsenen in beiden Erhebungen zufriedenstellend, αs ≥ .71, für die Kinder (Elternurteil) jedoch niedrig, αs ≥ .46. Zur besseren Vergleichbarkeit der Urteile zwischen den Erhebungen entschieden wir uns, die Gesamtskalen zu nutzen.
  5. 5.
    Als letzte Dimension erfassten wir größere und kleinere Paarkonflikte mit je einem Item (Betsch et al., 2020).

Das Item Stressbewältigung wurde auf einer 5-stufigen Likert-Skala beantwortet, für alle anderen Items gaben die Teilnehmenden ihre Antworten auf einer Skala von (1) stimme überhaupt nicht zu bis (7) stimme voll und ganz zu an. Die meisten Konstrukte wurden (A) aus Elternsicht, (B) aus Elternsicht auf das Kind (Elternurteil) und (C) aus Kindersicht erfasst. Paarkonflikte und Vorhandensein einer Infektion wurden ausschließlich aus Perspektive (A) erfasst; das Konstrukt Stressbewältigung aus Perspektive (A) und (B). Für die Kindersicht adaptierten wir alle Itemaussagen und -antworten in einfache Sprache. Antwortoptionen waren (1) ja, (2) nein und (3) ich weiß nicht.

Psychische Belastung der Kinder

Zur Erfassung der psychischen Belastung der Kinder zum Zeitpunkt T2 verwendeten wir die deutsche Version des etablierten Strengths and Difficulties Questionnaire (SDQ 2 – 4, Goodman et al., 1998) mit 27 Items. Eltern mit Kindern ab 4 Jahren wurden gebeten, die zwei zusätzlichen Items der Version ab 4 Jahren auszufüllen (SDQ 4 – 16,Koglin, Barquero, Mayer, Scheithauer & Petermann, 2007). Die Skalenwerte wurden in dieser Altersgruppe mithilfe der Items des SDQ 4 – 16 gebildet. Die Antwortoptionen reichten von (1) nicht zutreffend bis (3) eindeutig zutreffend. Zusätzlich konnten die Eltern noch Angaben zu den Problembereichen, zu deren Erstmanifestation und dem zeitlichen Verlauf machen.

Auswertungsstrategie

Die Daten wurden mit SPSS 24.0 analysiert, Ausreißer wurden korrigiert, die Testvoraussetzungen geprüft und alle Variablen z-standardisiert. Werte, die mehr als drei Standardabweichungen vom Mittelwert abwichen, wurden durch die jeweiligen z-Werte (z = - 3/3) ersetzt. Zu T1 zeigte sich, dass die Variable „Stressbewältigung der Kinder“ im Elternurteil graphisch deutlich von der erwarteten Normalverteilung abwich, Shapiro-Wilk = .835, p < .001. Daher wurde hier zum Gruppenvergleich ein Mann-Whitney-U-Test verwendet. Das Item größere Paarkonflikte wurde aufgrund eines Bodeneffekts nicht ausgewertet.

Ursprünglich sollte die erste Hypothese zur verminderten Resilienz nach einem Jahr mithilfe von t-Tests für abhängige Stichproben für die Variablen „familiäre Spannungen“ und „Stressbewältigung“ überprüft werden. Aufgrund der geringen Stichprobengröße (n = 31 Teilnehmende lieferten Daten zu beiden Messzeitpunkten) wurden zur Überprüfung der Hypothesen t-Tests für unabhängige Stichproben durchgeführt. Um unabhängige Stichproben zu erhalten, schlossen wir für diese Analyse alle Personen aus dem Datensatz T2 aus, die bereits an der ersten Erhebung teilgenommen hatten. Um explorativ zu untersuchen, wie sich die Wahrnehmung der Kinder im Selbstbericht veränderte, verwendeten wir Chi²-Tests mit Fisher’s Exact Test zur Signifikanzbestimmung. Die Antwortoption „weiß-nicht“ wurde aus der Analyse ausgeschlossen.

Zur Überprüfung der zweiten Hypothese zur verminderten psychischen Gesundheit der Vorschulkinder nach einem Jahr Pandemie normierten wir die vorliegenden Werte im SDQ anhand existierender Normen (Woerner, Becker & Rothenburg., 2004) und verglichen sie deskriptiv mit Studien vor der Pandemie. Übereinstimmend mit anderen Studien (z. B. Klasen, Meyrose, Otto, Reiss & Ravens-Sieberer, 2017; Langmeyer et al., 2020) wurden dabei „grenzwertige“ und „auffällige“ Werte zur Auswertung als klinisch bedeutsame Werte zusammengefasst.

Die dritte Hypothese zum Einfluss verschiedener Resilienzfaktoren auf die psychische Gesundheit der Kinder wurde mit einer multiplen linearen Regressionsanalyse mit dem Kriterium Gesamtscore SDQ als Indikator für die psychische Gesundheit der Kinder überprüft. Als Resilienzfaktoren wurden das Ausmaß familiärer Spannungen sowie die kindliche Stressbewältigung als Prädiktoren aufgenommen. Zur explorativen Überprüfung der Auswirkung der COVID-19-spezifischen Belastung auf die psychische Gesundheit wurden in einem zweiten Schritt die negativen Emotionen bzgl. COVID-19 sowie das wahrgenommene Infektionsrisiko als Prädiktoren aufgenommen. Für alle Prädiktoren wurde das Elternurteil herangezogen.

Ergebnisse

Wahrnehmung und Auswirkungen der COVID-19-Pandemie im Mai 2020und März 2021

Deskriptive Kennwerte und Korrelationen zu T1 und T2 finden sich in den Tabellen E6 – E9 im Elektronischen Supplement 2 & 3 sowie für den Gruppenvergleich in Tabelle 1. Hypothesenkonform zeigten Vorschulkinder (Elternurteil) nach einem Jahr Pandemie ein geringeres Maß an Stressbewältigungsfähigkeiten und mehr familiäre Spannungen. Für negative Emotionen bzgl. COVID-19 sowie das wahrgenommene Infektionsrisiko fanden sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den Erhebungen.

Tabelle 1 Wahrnehmung der COVID-19-Pandemie der Vorschulkinder (Elternurteil) und Eltern im Mai 2020 (T1) und März 2021 (T2)

Im Selbstbericht gab zu T1 fast die Hälfte (48.1 %) der Kinder an, sich wegen COVID-19 zu sorgen, etwa ein Viertel (25.9 %) berichtete von Ängsten. Gleichzeitig bewertete die Mehrheit der Kinder (55.9 %) das eigene Infektionsrisiko als gering. Die deutliche Mehrheit der Kinder (88 %) genoss die Zeit in der Familie. Es fanden sich keine signifikanten Unterschiede in den Angaben der Kinder im Selbstbericht zwischen den Erhebungen (Tabelle 2).

Tabelle 2 Wahrnehmung der COVID-19-Pandemie der Vorschulkinder (Selbstbericht) im Mai 2020 (T1) und März 2021 (T2)

Übereinstimmend mit der Wahrnehmung der Vorschulkinder (Elternurteil) berichteten die Eltern selbst mehr familiäre Spannungen nach einem Jahr Pandemie (Tabelle 1). Kleinere Meinungsverschiedenheiten in der Partnerschaft traten zu T2 ebenfalls häufiger auf. Zudem war die Stressbewältigung der Eltern zu T2 signifikant niedriger. Hypothesenkonform zeigt sich somit eine geringere Resilienz der Erwachsenen zu T2. Eine explorative Überprüfung der negativen Gefühle bzgl. COVID-19 ergab, dass die Eltern zu T2 ein stärkeres Ausmaß an negativen Emotionen bzgl. COVID-19 berichteten als zu T1. Für das subjektive Infektionsrisiko fanden sich hingegen keine Unterschiede.

Psychische Belastung der Kinderim März 2021 (T2)

Zu T2 zeigten 17.2 % der Kinder klinisch bedeutsame Werte im Bereich emotionale Probleme, 31.6 % im Bereich Verhaltensprobleme und 30.9 % im Bereich Hyperaktivität. Insgesamt zeigten 35.3 % der Kinder klinisch bedeutsame Werte. Hier zeigt sich im deskriptiven Vergleich zu Studien vor der Pandemie (10.2 % bei Klasen et al., 2017) ein größeres Ausmaß an Verhaltensproblemen. Bei 17.6 % der Kinder bestanden die Probleme in einem wichtigen psychischen Bereich seit mehr als einem Jahr, bei mehr als einem Drittel (39.2 %) traten die Probleme innerhalb eines Jahres neu auf und bei vier von zehn Kindern (43.1 %) wurden keine Probleme berichtet.

Übereinstimmend mit der dritten Hypothese fanden wir, dass eine bessere Stressbewältigung der Kinder eine höhere psychische Gesundheit, erhöhte familiäre Spannungen dagegen eine verminderte psychische Gesundheit vorhersagte (Tabelle 3). Weder das Ausmaß der negativen emotionalen Reaktion bzgl. COVID-19 noch das wahrgenommene Infektionsrisiko hatten einen zusätzlichen Einfluss auf die psychische Gesundheit der Kinder. Somit scheint die psychische Gesundheit der Kinder weniger von der unmittelbaren Reaktion auf das Virus selbst, sondern vielmehr von der Bewältigung der stressreichen Situation und akuten Belastungen in der Familie abzuhängen.

Tabelle 3 Multiple hierarchische Regressionsanalysen zum Einfluss von Risiko- /Schutzfaktoren auf die psychische Belastung (SDQ-Gesamt) der Vorschulkinder zu T2

Diskussion

Das Ziel der Studie ist es zu untersuchen, wie Vorschulkinder und ihre Eltern die COVID-19-Pandemie im Verlauf wahrnehmen und welche Auswirkungen die Pandemie auf die psychische Gesundheit der Kinder hat. Zwei Erhebungen zum Ende des 1. und 2. Lockdowns in Deutschland ergaben, dass Vorschulkinder und ihre Eltern nach einem Jahr Pandemie keine signifikanten Veränderungen in ihrer Risikowahrnehmung zeigten. Negative Emotionen bzgl. COVID-19 waren nur bei den Eltern zu T2 erhöht. Gleichzeitig berichteten die Kinder und ihre Eltern von höheren familiären Spannungen, mehr Paarkonflikten (aus Sicht der Eltern) und niedrigeren Stressbewältigungsfähigkeiten nach einem Jahr Pandemie. Die psychische Gesundheit der Kinder war im Vergleich zur Normstichprobe ebenfalls vermindert. Sowohl der kindliche Umgang mit Stress als auch familiäre Spannungen trugen zur psychischen Gesundheit der Vorschulkinder bei.

Übereinstimmend mit vorläufigen Befunden zu Beginn der Pandemie (Betsch et al., 2020) fanden wir, dass ca. 40 % der Kinder im Selbstbericht angaben, Sorgen bzgl. COVID-19 zu haben. Das Ausmaß an negativen Emotionen bzgl. COVID-19 unterschied sich trotz veränderter Pandemielage im Jahr 2021 nicht von den Werten zu Beginn der Pandemie. Anders als bei Jugendlichen (Rauschenberg et al., 2021) fanden wir keine Hinweise darauf, dass die Virus-spezifischen Ängste die psychische Gesundheit der Kinder bedeutsam beeinflussen. Insgesamt legen unsere Befunde nahe, dass die Angst vor dem Coronavirus selbst kurzfristig für die psychische Gesundheit der Vorschulkinder keine entscheidende Rolle spielt.

Dennoch zeigte sich, dass im März 2021 mehr als ein Drittel der Kinder unserer Stichprobe eine klinisch bedeutsame psychische Belastung aufwies. Während emotionale Probleme in unserer Stichprobe (17.2 %) weniger häufig waren als in den Studien zu Beginn der Pandemie (23 % bei Langmeyer et al., 2020), fanden wir ähnlich hohe Werte im Bereich externalisierender Probleme wie Verhaltensprobleme (31.6 %) und Hyperaktivität (30.9 %) wie zu Beginn der Pandemie (Langmeyer et al., 2020). Unsere Studie liefert somit erstmalig Hinweise, dass die zu Beginn der Pandemie berichteten Anzeichen für eine verminderte psychische Gesundheit von Vorschulkindern in Deutschland auch nach einem Jahr Pandemie auf gleichem Niveau zu finden sind. Der Befund korrespondiert mit Ergebnissen zur psychischen Gesundheit von Schulkindern (Ravens-Sieberer et al., 2021).

Wichtige Faktoren für die Entstehung und Aufrechterhaltung von Verhaltensproblemen sind familiäre Faktoren wie die elterliche Stressbelastung und das Familienklima (Achterberg et al., 2021; Stone et al., 2016) sowie der individuelle Umgang der Kinder mit Stress (Yeo et al., 2014). Wie erwartet fanden wir, dass das Ausmaß an Verhaltensauffälligkeiten der Kinder nach einem Jahr Pandemie von der kindlichen Stressbewältigungsfähigkeit sowie den familiären Spannungen vorhergesagt wurde. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine erfolgreiche psychologische Bewältigung der COVID-19-Pandemie bei Vorschulkindern von der kindlichen Resilienz und der familiären Belastungssituation abhängt. Es ist daher zu erwarten, dass insbesondere Kinder mit geringerer Resilienz unter den COVID-19-spezifischen Folgen leiden werden (vgl. Brakemeier et al., 2020).

Limitationen und Ausblick

Unsere Studie wurde am Ende des 1. und 2. Lockdowns in Deutschland durchgeführt. Erste Befunde deuten darauf hin, dass die Belastung in der Bevölkerung seitdem wieder gesunken ist (Betsch & Team des COSMO-Konsortium, 2021). Um die langfristigen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die psychische Gesundheit der Kinder abzuschätzen, ist daher eine längsschnittliche Betrachtung notwendig. In dieser sollten zusätzliche Schutz- und Risikofaktoren, wie die psychische Gesundheit der Eltern (Reinelt et al., 2019) und die soziale Unterstützung bzw. Isolation (Li et al., 2013), erfasst werden, um entscheidende Hinweise auf Mechanismen für das Wohlbefinden der Kinder aufzudecken und eine empirische Basis für die Implementierung von Präventionsprogrammen in Pandemiezeiten zu schaffen.

Anders als in bisherigen Studien befragten wir neben den Eltern auch die Vorschulkinder selbst. Zur besseren Bewertung der beiden Beurteilungsquellen untersuchten wir in einer zusätzlichen Korrelationsanalyse die Übereinstimmung der Selbst- und Elternbeurteilung (Elektronisches Supplement 2, Tabelle E7). Wir fanden positive Korrelationen im mittleren bis großen Effektstärkenbereich. Die Wahrnehmung der Eltern hängt somit in hinreichendem Maß mit den Berichten der Kinder zusammen; gleichzeitig gibt es bedeutsame Unterschiede. Der Selbstbericht im Vorschulalter könnte somit eine wichtige, ergänzende Informationsquelle darstellen, die in zukünftigen Studien Verwendung finden sollte.

Kritisch anzumerken ist jedoch, dass die hohe Korrelation von Eltern- und Selbstbericht der Kinder ein Indikator für eine methodenbedingte Konfundierung sein könnte. Da die Eltern den Kindern die Fragen vorlasen, ist nicht auszuschließen, dass die Eltern das Antwortverhalten der Kinder durch zusätzliche Erläuterungen beeinflusst haben könnten. Zudem fanden wir in der vorliegenden Studie eine hohe Anzahl an „weiß nicht“-Antworten. Für zukünftige Studien wäre es daher empfehlenswert, den COVID-19-Fragebogen gezielter an das Vorschulalter anzupassen. Möglicherweise wäre hier eine verbildlichte, altersangemessene Skala, die von den Kindern selbst ausgefüllt werden könnte, hilfreich. Da das Wissen der Kinder über COVID-19 einen großen Einfluss auf die wahrgenommene Bedrohlichkeit des Virus haben könnte, sollte dies künftig miterfasst werden.

Obwohl einige Skalen in der vorliegenden Studie mit neuen, nicht validierten Methoden erfasst wurden, wiesen die meisten Skalen eine zufriedenstellende interne Konsistenz auf. Lediglich für die Skala familiäre Spannungen (Elternurteil) zeigte sich eine niedrige interne Konsistenz. Die hohe Korrelation der Einschätzungen der familiären Spannungen durch die Kinder (im Elternurteil) mit den Einschätzungen der Erwachsenen (rs ≥ .60, Tabellen E8 & E9 im Elektronischen Supplement 3) könnte darauf hindeuten, dass der Elternbericht die familiären Spannungen zufriedenstellend abbildet. Dennoch wäre es für eine bessere Vergleichbarkeit der Ergebnisse mit anderen Untersuchungen empfehlenswert, in zukünftigen Studien zusätzliche, etablierte Maße für die familiäre Belastung aus Sicht des Kindes zu verwenden.

Abschließend ist festzuhalten, dass an unseren Erhebungen, ähnlich wie bei anderen Online-Studien zur COVID-19-Pandemie (z. B. Langmeyer et al., 2020), primär Erwachsene mit höherem Bildungsgrad teilgenommen haben. Dies ist vor dem Hintergrund problematisch, dass insbesondere Familien mit niedrigem sozioökonomischem Status als Risikogruppe für die Auswirkungen der Pandemie auf die psychische Gesundheit identifiziert wurden (Brakemeier et al., 2020; Ravens-Sieberer et al., 2020). Unsere Studie überschätzt daher möglicherweise die psychische Gesundheit der Vorschulkinder in der Allgemeinbevölkerung.

Schlussfolgerung

Unsere Studie beleuchtet die bedeutsamen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die psychische Gesundheit von Vorschulkindern in Deutschland. Gleichzeitig zeigt sie, dass neben systemischen Faktoren wie dem sozioökonomischen Hintergrund auch psychologische Faktoren wie Stressbewältigungsfähigkeiten und familiäre Spannungen die Auswirkungen der Pandemie auf die psychische Gesundheit der Kinder beeinflussen können. Unsere Befunde bestärken bereits bestehende Forderungen (z. B. Brakemeier et al., 2020; Ravens-Sieberer et al., 2020; 2021), präventive Angebote zur Förderung und Aufrechterhaltung von Stressbewältigungsfähigkeiten sowohl für Kinder als auch für Eltern auszubauen, um die psychische Gesundheit der Kinder auch in Krisenzeiten zu erhalten.

Wir danken Ann-Christin Schirmer für ihre Unterstützung in Planung und Durchführung der ersten Studie, Ronja Hoffmann für die Unterstützung in der Literaturrecherche und unserem Kooperationspartner, der katholischen KiTa gGmbH Trier, für die Unterstützung in der Durchführung der Erhebungen.

Literatur

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1Aus Gründen der Zielsetzung und Einfachheit wurde entschieden, trotz der Großelternteile von „Eltern“ zu sprechen.