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High Fives: Effekte auf psychophysiologische Parameter und sportliche Leistung

Published Online:https://doi.org/10.1026/1612-5010/a000334

Abstract

Zusammenfassung. High- und Low-Fives stellen im Sport verbreitete aber unerforschte Phänomene dar. Ziel der Studie ist es, den bislang unklaren Einfluss auf psychophysiologische, soziale und leistungsrelevante Parameter zu untersuchen. In einem Innersubjektdesign nahmen 23 tischtennisaffine Dyaden teil. Vor und nach den Bewegungsmanipulationen (High-Fives alleine; High-Fives mit Partner_in; Low-Fives alleine; Low-Fives mit Partner_in; Kontrollbedingung) gaben Versuchspersonen Auskunft über Motivation, Macht, Affekt und wahrgenommene Nähe zum/zur Partner_in. Ebenfalls gaben sie Speichel zur Erfassung von Cortisol ab. Anschließend wurde die Aufschlagleistung im Tischtennis erhoben. Ergebnisse zeigten weder Unterschiede in der Veränderung der psychophysiologischen Parameter noch in der Leistung zwischen den Bedingungen. Lediglich die wahrgenommene Nähe stieg in den Bedingungen mit Partner_in an. Die Ergebnisse widersprechen den Theorien des Embodiments, was hinsichtlich der unnatürlichen Bewegungsausführung diskutiert wird. Allerdings sind unsere Ergebnisse im Einklang mit Theorien über die Funktionen von Berührungen und zeigen erstmalig für den sportlichen Kontext, dass High- und Low-Fives einen positiven Effekt auf soziale Strukturen haben.

The Effects of High-Fives on Psychophysiological Parameters and Athletic Performance

Abstract. High-fives are a common but unexplored phenomenon in sports. This study investigates the currently unknown impact of high-fives on psychophysiological, social, and performance parameters. A group of 23 dyads of table tennis players participated in a within-subjects design. Before and after the movement manipulations (high-fives alone, high-fives with partner, low-fives alone, low-fives with partner, control condition), participants provided information on their motivation, feeling of power, affect, and perceived closeness to the partner. Additionally, they provided saliva samples to investigate cortisol levels. We then measured table tennis serve performance. The results showed no differences in the psychophysiological and performance-related parameters between conditions. Only perceived closeness increased in the conditions with a partner. The results are not in line with embodiment theories, which is discussed with a focus on the execution of unnatural movement. However, our results underline theories of the functions of touch and show, for the first time in a sporting context, namely, that high- and low-fives have a positive effect on social structures.

High-Fives und Low-Fives stellen im Sport, neben anderen nonverbalen Ausdrücken (Furley & Schweizer, 2020), ein weit verbreitetes Phänomen dar. Zu beobachten ist dieses Phänomen sowohl bei Individual-‍, als auch bei Mannschaftssportler_innen, wie beispielsweise als Jubel nach dem Erzielen eines Tores im Fußball. Doch obwohl High- und Low-Fives im Sport allgegenwärtig scheinen, stellt sich die Frage warum Athlet_innen diese dynamischen, nach oben bzw. nach unten gerichteten Bewegungen ausführen. Die vorliegende experimentelle Studie zielt daher sowohl darauf ab Effekte von High- und Low-Fives auf psychophysiologische Parameter und soziale Prozesse zu untersuchen, als auch den möglichen Einfluss auf sportliche Leistung zu explorieren.

Wie High- und Low-Fives wirken, ist auf Grund der häufigen Anwendung im sportlichen Kontext eine relevante Frage aus Sicht der Sportpraxis. Sollte es positive Effekte von High- und Low-Fives z. B. auf psychophysiologische Parameter, soziale Prozesse oder die sportliche Leistung geben, wäre es sinnvoll, High- und Low-Fives systematisch in sportpsychologische Interventionen vor und während des Wettkampfes einzubinden. So wären z. B. Routinen mit High- und Low-Fives attraktiv, weil sie in kurzer Zeit umgesetzt werden könnten und neben dem Leistungssport, auch im Gesundheits- und Breitensport Anwendung finden könnten. Darüber hinaus wären positive Effekte von Interventionen mit High- und Low-Fives auch für andere leistungsbezogene Bereiche wie z. B. Schule oder auch im (Aus–)‌Bildungssektor generell oder im Gesundheitssektor denkbar (Koch, 2011).

Der soziale Einfluss

Bei der Durchführung von High- und Low-Fives in einer sozialen Situation nähern sich die Partner_innen einander physisch an, bis sich beide Handflächen berühren. Dies müsste Auswirkungen auf psychophysiosoziale Parameter haben, da Berührungen eine fundamentale Bedeutung für das Geben und Erhalten von Sicherheit, sozialer Unterstützung und Verbundenheit im menschlichen Miteinander haben (Modell affektiver Berührungen bei Erwachsenen; engl. Model of Affectionate Touch in Adulthood, Jakubiak & Feeney, 2017). Im Detail beschreiben Jakubiak und Feeney, dass Berührungen sofortige Auswirkungen auf psychischer Ebene (rationaler-kognitiver Weg) haben, indem sie zu Verbundenheit und Nähe, Wohlbefinden und Sicherheit steigern. Außerdem führen Berührungen auf physiologischer Ebene (neurobiologischer Weg) zur verstärkten Ausschüttung von Oxytocin, Dopamin und Serotonin, welche wiederrum positive Effekt für die Psyche wie z. B. den Affekt haben (Matsushita et al., 2019).

Mit erhöhter Verbundenheit oder wahrgenommener Nähe könnte in Anlehnung an Studien zum positiven Zusammenhang von Gruppenkohäsionen und Leistung (Carron et al., 2002) sowohl eine erhöhte Motivation als auch eine bessere sportliche Leistung einhergehen. Darüber hinaus führt Berührung auf Grund der sozialen Anerkennung zu gesteigertem Wohlbefinden und Selbstwertgefühl (Soziometer-Theorie des Selbstwertgefühls; engl. sociometer theory of self-esteem; Leary & Baumeister, 2000). Dies wiederum kann zu dem Gefühl führen, sich nach einer Berührung im Sinne von sozialer Stellung mächtiger zu fühlen. Zusätzlich kann eine Berührung ein Gefühl von Sicherheit auslösen. Das Gefühl von Sicherheit, so Jakubiak und Freeney (2017), geht darüber hinaus mit einem positiven Affekt und einer Entspanntheit einher, da –auch bei Erwachsenen– das Gefühl entsteht, dass sie beschützt werden. Somit ist anzunehmen, dass durch Berührung der positive Affekt steigt, während die wahrgenommene körperliche Erregung sinkt. Neben der psychologischen Ebene argumentieren die Autorinnen auch die neurobiologischen Auswirkungen von Berührung und benennen dabei die Ausschüttung und positive Auswirkungen von Oxytocin, Dopamin, Serotonin. Im Detail zeigen Studien, dass Berührungen zu einem Anstieg von Oxytocin (Holt-Lunstad, Birmingham & Light, 2008), Dopamin und Serotonin (Field, Diego, Hernandez-Reich, Schanberg & Kuhn, 2004) und zu einem Sinken von Cortisol auf Grund eines erhöhten Oxytocinanstiegs (z. B. Heinrichs et al., 2003; Smith & Wang, 2014) führen können. Zusammenfassend kann das Model von Jakubiak und Feeney (2017) den positiven Einfluss von Berührungen wie z. B. von High-Fives und Low-Fives auf psychophysiologische Parameter (Erhöhung von wahrgenommener Nähe, Motivation, Macht, positivem Affekt, verringerte subjektiv wahrgenommene körperliche Erregung und objektivem Cortisolspiegel) erklären, die wiederum sportliche Leistung beeinflussen.

Ethnologische Studien konnten bislang zeigen, dass Berührungen innerhalb von Mannschaften zu Beginn einer Basketballsaison Prädiktoren sowohl für die Individual- als auch die Mannschaftsleistung waren (Kraus et al., 2010), allerdings ohne konkrete Mechanismen aufzudecken. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt eine Studie im Handball. Es konnte ein positiver Zusammenhang zwischen Berührungen und Gesten zwischen Teamkolleginnen und der Teamleistung basierend auf Analysen von 18 Spielen der höchsten Liga gezeigt werden (Moesch, Kenttä, Bäcksträm & Mattsson, 2016). Unabhängig von der Leistung konnte eine Studie zeigen, dass es einen positiven Zusammenhang zwischen Berührungen innerhalb von Basketballteams und der wahrgenommenen Teamkohäsion gibt (Limon & Marin, 2013). Zusammenfassend kann also davon ausgegangen werden, dass die soziale Interaktion bei High- und Low-Fives eine Auswirkung auf psychosoziale Prozesse und dadurch möglicherweise auch auf Leistung (Kraus et al., 2010; Limon & Marin, 2013) hat.

Der Einfluss der Bewegungsrichtung

Einen weiteren theoretischen Rahmen zur Untersuchung von High- und Low-Fives stellt die Embodiment Perspektive dar. Embodied-Cognition Ansätze (Barsalou, 2008; Barsalou et al., 2003; Nair et al. 2015; Niedenthal, 2007) gehen davon aus, dass kognitive Prozesse im Körper und insbesondere in der Interaktion des Körpers mit der Umgebung eingebettet sind. Dabei werden kognitive Prozesse nicht als abstrakt betrachtet, sondern sind tief in sensomotorischen Prozessen integriert. Das bedeutet auch, dass Konzepte nicht nur im Gehirn, sondern im gesamten Körper, einschließlich sensomotorischer (z. B. Bewegungen) und physiologischer (z. B. hormonelle Veränderungen) Prozesse, repräsentiert sind. Dabei gehen Embodiment Ansätze von bidirektionalen Verbindungen zwischen Körperbewegungen sowie psychologischen und physiologischen Zuständen aus (Löffler, Cañal-Bruland & Raab, 2020). Diese Verbindung bildet sich auch in gemeinsamen neuronalen Aktivierungsmustern zwischen Körperbewegungen, psychologischen und physiologischen Prozessen ab (Laborde, Stracke & Mosley, 2019). Die Ausführung von High- und Low-Five Bewegungen könnten demnach zu psychophysiologischen Veränderungen führen.

Basierend auf den Embodiment Ansätzen sollten die Bewegungsrichtungen nach oben (High-Fives) und nach unten (Low-Fives) unterschiedliche psychophysiologische Effekte haben. Theoretisch sollten High-Five Bewegungen das Körpergedächtnis (body memory) triggern und positive Erinnerungen aktivieren (Kasper & Koch, 2009), sowie Low-Fives möglicherweise eher negative Erinnerungen aktivieren. Die positive Erinnerung, z. B. ein Erfolg oder ein sportlicher Sieg, steht in Verbindung zu positiven kognitiven und physiologischen Reaktionen, die durch die Bewegung erneut angeregt werden (Kasper & Koch, 2009). Erfolge und sportliche Siege führen demnach in Anlehnung an das Modell für neuroendokrine und stimmungsbezogene Reaktionen in Wettkampfsituationen zu einer Senkung von Cortisol und damit einhergehend zu einer Verbesserung der Stimmung und einer Steigerung des Gefühls von Macht bzw. Dominanz (Salvador & Costa, 2009). So konnten diverse Studien zeigen, dass das Cortisollevel in Gewinnern sinkt, während es in Verlierern nach dem Wettkampf steigt (Jiménez, Aguilar & Alvero-Cruz, 2012; Lautenbach, Laborde, Klämpfl & Achtzehn, 2015). Zusammenfassend lässt sich postulieren, dass High-Fives durch die Bewegungsrichtung nach oben positive Erinnerungen aktivieren, die mit positiven psychophysiologischen Veränderungen einhergehen.

Empirisch wurde sowohl die positive Wirkung von Aufwärts- als auch die negative Wirkung von Abwärtsbewegungen gezeigt. Auf der einen Seite zeigen sich positive Zusammenhänge zwischen aufwärts gerichteten Körperbewegungen und darauffolgender Motivation und Leistung. Für Leistung konnten Weisfeld und Beresford (1982) aufzeigen, dass Studierende am College bessere Noten in einem Test erzielten, wenn sie vorher aufrecht gegangen waren. Weiterhin konnten Morris und Zentall (2014) zeigen, dass Kinder im Alter von fünf bis sechs Jahren ihre Leistung besser bewertet haben, wenn sie als Lob ein High-Five bekommen haben. Die Kinder wurden entweder verbal (mit Fokus auf eine Fähigkeit, auf den betriebenen Aufwand oder mehrdeutig) oder nonverbal (durch High-Fives) gelobt. Dabei führten High-Fives im Vergleich zu verbalem Lob zu ähnlicher Motivation und höheren Selbstbewertungen. Mit Blick auf die negative Wirkung von Abwärtsbewegungen, fanden Casasanto und Dijkstra (2010) heraus, dass Abwärtsbewegungen den Abruf von negativen Informationen aus dem autobiografischen Gedächtnis begünstigen.

Zu High- und Low-Fives im Sportkontext wurde nach unserem Wissen bisher lediglich eine experimentelle Studie publiziert (Lautenbach, Jeraj, Loeffler & Musculus, 2019). Bei der Untersuchung von psychophysiologischen Effekten (Motivation, Machtgefühl, Cortisol, Testosteron) von High- und Low-Fives konnte eine Veränderung ausschließlich für Cortisol gefunden werden. Es zeigte sich, dass Athlet_innen nach alleine durchgeführten High-Fives im Vergleich zu alleine durchgeführten Low-Fives ein reduziertes Cortisollevel aufwiesen und somit gegebenenfalls ein geringeres physiologisches Stresslevel (Lautenbach et al., 2019). Ein möglicher Erklärungsansatz ist, dass mit High-Fives spezifische Bewegungserinnerungen assoziiert werden (Kasper & Koch, 2009). Beobachtungen aus der Sportpraxis zeigen, dass High-Fives häufig nach erfolgreichen Leistungen ausgeübt werden. Möglicherweise löst somit das Ausüben von High-Fives situationsspezifische Affekte und Erinnerungen aus, die wiederum die physiologische Reaktion des Körpers aktuell beeinflussen (Kasper & Koch, 2009; Lautenbach et al., 2019). Anders als von den Autor_innen (Lautenbach et al., 2019) theoretisch hergeleitet, zeigten sich jedoch keine Effekte von High-Fives auf Motivation und Machtgefühl. Als eine mögliche Erklärung für die Nulleffekte diskutierten die Autor_innen, dass die High-Fives in dieser Studie alleine und nicht mit einer anderen Person durchgeführt wurden. Aus diesem Grund soll die aktuelle Studie eine Erweiterung der High- und Low-Fives in den sozialen Kontext und auf deren Effekt auf Leistung darstellen.

Die aktuelle Studie

In der vorliegenden Studie untersuchen wir, ob (1) das gemeinsame Ausführen von High-Fives mit einer Partnerin oder einem Partner die psychophysiologischen Effekte von High-Fives im Vergleich zu Low-Fives verstärkt. Außerdem werden zusätzlich zu Motivation und Machtgefühl (2) der Affekt (Valenz und Erregung) als psychologisches Pendant zu physiologischem Stress (Cortisolmessung) und mögliche Effekte auf (3) die wahrgenommene Nähe und (4) die resultierende sportliche Leistung erfasst. Aufgrund der bislang wenigen Befunde zu High-Fives haben wir uns entschieden, eine Kontrollbedingung zu implementieren. Zusammenfassend schließen wir an die Studie von Lautenbach und Kolleg_innen (2019) an und ergänzen die Forschungslücke um zentrale Aspekte, die dabei helfen können, die psychophysiologischen, sozialen und leistungsrelevanten Effekte von High-Fives besser zu verstehen.

Basierend auf dem dargestellten theoretischen (Modell affektiver Berührungen bei Erwachsenen; Embodied Cognition-Ansätze; Modell für neuroendokrine und stimmungsbezogene Reaktionen in Wettkampfsituationen) und empirischen Hintergrund erwarten wir, dass gemeinsam durchgeführte Bewegungen (High- und Low-Fives mit Partner_in; Hypothesensammlung 1) sowie nach oben gerichtete Bewegungen (High-Fives mit und ohne Partner_in; Hypothesensammlung 2) zu positiveren psychophysiologischen Veränderungen im Vergleich zur Kontrollbedingung und zu den alleine durchgeführten (High- und Low-Fives ohne Partner_in; Teil Hypothesensammlung 1) bzw. nach unten gerichteten Bewegungen (Low-Fives mit und ohne Partner_in; Teil Hypothesensammlung 2), sowie zu besserer Leistung kommt. Mit positiven psychophysiologischen Veränderungen sind eine gesteigerte Motivation, ein gesteigertes Gefühl von Macht, eine erhöhte Valenz, eine reduzierte subjektive Erregung, ein niedriges Cortisollevel und gesteigerte wahrgenommene Nähe gemeint.

Methode

Die Studie wurde im Open Science Framework präregistriert. Alle Materialien sind unter https://osf.io/7nhxc/ einsehbar.

Design

Die experimentelle Studie wurde in einem Innersubjektdesign durchgeführt, um der Gefahr zufälliger Gruppeneffekte hinsichtlich variierender sportlicher Vorerfahrung vorzubeugen: Die beiden Faktoren Bewegungsrichtung (High- vs. Low-Five) und soziale Interaktion (mit vs. ohne Partner_in) wurden gekreuzt und zusätzlich eine Kontrollbedingung, in der die Paare keine Bewegung ausübten, durchgeführt, sodass fünf Bedingungen resultierten: (1) Low-Five alleine, (2) Low-Five mit Partner_in, (3) High-Five alleine, (4) High-Five mit Partner_in und (5) Kontrollbedingung. Bei jeder Bedingung befanden sich die Partner_innen gemeinsam in der Halle, wobei die Bedingungen „mit Partner_in“ und „alleine“ sich ausschließlich in der Ausführung der Bewegungsaufgabe unterschieden. Die Reihenfolge der Bedingungen wurde randomisiert (https://osf.io/w867a/). Jede Bedingung fand an einem separaten Tag statt.

Versuchspersonen

Eine Power Analyse wurde a priori mittels g*Power durchgeführt, basierend auf der Effektstärke der Cortisolveränderung bei Lautenbach et al. (2019; f = 0.21), welche ein ähnliches, ökologisch valides Setting genutzt haben. Für die a priori Power Analyse haben wir eine Varianzanalyse mit Messwiederholung und einem korrigierten Alpha von .01, um für den Vergleich mehrerer abhängiger Variablen zu kontrollieren, durchgeführt (Tabachnick & Fidell, 2012). Diese ergab einen Versuchspersonenumfang von 45 (1 – β = 0.80).

An der Untersuchung nahmen insgesamt 23 Dyaden, also N = 46 Versuchspersonen (59 % weiblich) zwischen 19 und 28 Jahren (MAlter = 23.07, SDAlter = 2.04; MBMI = 22.21, SDBMI = 2.22) teil, die sich vorher kannten und sich gemeinsam für die Studie angemeldet haben. Der Großteil der Versuchspersonen (80 %) bestand aus Breitensportathlet_innen, welche Grundkenntnisse des Tischtennisspiels aufweisen konnten. Neun Versuchspersonen (20 %) verfügten über fundierte, sehr gute Tischtenniskenntnisse und nahmen an Wettkämpfen teil. Die Versuchspersonen waren alle Nichtraucher.

Die Rekrutierung der Versuchspersonen erfolgte zumeist über Aushänge an der Universität, sowie über Anwerbungen in Tischtenniskursen und –vereinen. Voraussetzung für eine Teilnahme waren gute Kenntnisse von Theorie und Praxis eines regelkonformen Tischtennisaufschlags.

Die Studie wurde von der Ethikkommission der Deutschen Sporthochschule Köln genehmigt (026/2018) und wurde der Deklaration von Helsinki entsprechend durchgeführt. Das Versuchspaar mit der gemeinsam meist erzielten Punktzahl erhielt am Ende der Studie ein Einkaufsgutschein im Wert von 50 €.

Instrumentarien

Demografische Daten

Zur Erfassung demografischer Daten wurden die Versuchspersonen gebeten, Angaben über ihr Alter, ihr soziales Geschlecht, ihre berufliche Qualifikation, ihre Tischtenniserfahrung, den Umfang ihres Trainings und ihre Händigkeit zu machen.

Subjektive Motivation

Zur Erhebung der Motivation wurden die Versuchspersonen gebeten, auf die Frage „Jetzt in diesem Moment, wie motiviert bist du?“ auf einer 100 mm langen Visuellen Analogskala (VAS; Hayes & Patterson, 1921) mit den Ankern gar nicht motiviert und sehr motiviert ein Kreuz zu setzen.

Macht

Zur Erhebung der Macht wurden Versuchspersonen gebeten auf die Frage „Jetzt in diesem Moment, wie mächtig fühlst du dich?“ auf einer 100 mm langen Visuellen Analogskala (VAS; Hayes & Patterson, 1921) mit den Ankern gar nicht mächtig und sehr mächtig ein Kreuz zu setzen.

Affekt

Der Affekt (Valenz und Erregung) wurde mit Hilfe der Self-Assessement Manikins (SAM; Bradly & Lang, 1994) erfasst. Jeweils fünf dargestellte Männchen verbildlichen den aktuellen affektiven Zustand. Auf einer unter den Männchen stehenden 9-stufigen Likertskala (Valenz: 1 = schlecht/unangenehm bis 9 = sehr gut/angenehm; Erregung: 1 = ruhig/entspannt bis 9 = aufgeregt) werden Versuchspersonen gebeten ein Kreuz zu der Frage „Wie fühlst du dich gerade?“ zu setzen.

Physiologischer Stress

Die physiologische Stressreaktion des sympathischen Nervensystems wurde valide mittels Cortisollevelmessung im Speichel erhoben (Goodman, Janson & Wolf, 2017). Die Versuchspersonen gaben dafür Speichel in ein Speichelröhrchen vor (PräCortisol) und nach (PostCortisol) der entsprechenden Bewegungsaufgabe ab. Die Auswertung der Cortisolkonzentration im Speichel erfolgte mittels eines kommerziell erhältlichen Enzyme-linked Immunosorbent Assay (Salivary Cortisol ELISA, DRG, Marburg, Germany) durch das Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin der Deutschen Sporthochschule Köln.

Wahrgenommene Nähe

Die wahrgenommene Nähe zum/zur Partner_in wurde mit der Inclusion of Others in the Self Scale (Gächter et al., 2015) erfasst. Es handelt sich dabei um eine bildhafte Darstellung sich zwei überlappender Kreise. Dabei ist eine stärkere Überlappung, d. h. eine höhere Schnittmenge der beiden Kreise mit einem höheren Wert an wahrgenommener Nähe assoziiert. Insgesamt stehen den Versuchspersonen sieben Kreisanordnungen zu Verfügung, von keiner Schnittmenge bis hin zur fast maximaler Überschneidung. Basierend auf der Frage „Jetzt in diesem Moment, wie ist deine Beziehung zu deiner/deinem Tischtennispartner_in?“ wurden die Versuchspersonen gebeten eine Kreisanordnung anzukreuzen.

Leistung beim Tischtennisaufschlag

Zur Überprüfung möglicher Effekte auf die sportliche Leistung, wurde eine Präzisionsaufgabe beim Tischtennisaufschlag herangezogen (Liao & Masters, 2001). In Anlehnung an das Verfahren von Liao und Masters (2001) wurden auf den zwei Tischtennistischen Zielzonen markiert. Je präziser die Versuchspersonen in die äußere Ecke des Tisches trafen (35 cm von der Seitenauslinie gemessen), desto mehr Punkte erhielten sie. Dabei war die mit einem Schlag maximal zu erreichende Punktzahl 5. Danach verringerte sich die Punktzahl je Zone (15 cm von der Seitenauslinie gemessen) um jeweils einen Punkt. Bei Treffen der richtigen Aufschlagseite, gab es dennoch mindestens 1 Punkt. Ein Aufkommen exakt auf der Linie wurde der höheren Punktekategorie zugeordnet. Ein Verfehlen des Tisches oder ein Aufschlag ins Netz bedeutete 0 Punkte

Entscheidend war zudem die regelkonforme Ausführung des Aufschlags. Dies sollte die Vergleichbarkeit mit gewöhnlichen Tischtennisaufschlägen gewährleisten und gleichzeitig eine moderate Schwierigkeit sicherstellen. Der genaue Ort des Auftreffens des Balles wurde per Videokamera aufgezeichnet und per Hand mit Hilfe des Programms Quick Time Player ausgewertet. Dabei zählte immer der Punkt des ersten Aufkommens auf der gegnerischen Aufschlagseite.

Coverstory

Den Versuchspersonen wurde zu Beginn der Testung mitgeteilt, sie seien Teil einer Studie zur Auswirkung von Schnellkrafttraining mit Gewichtsmanschetten auf die Aufschlagsqualität beim Tischtennis. Ihre Gruppe sei dabei die Kontrollgruppe, die die Intervention ohne Zusatzgewichte durchführt. Am Ende der letzten Testung wurden sie vollständig aufgeklärt.

Versuchsablauf

Die Testungen wurden in den Räumlichkeiten der Deutschen Sporthochschule Köln (Tischtennishalle) durchgeführt. Zwei Tischtennistische standen nebeneinander, getrennt durch einen Sichtschutz aus Stofftüchern. Die Versuchspersonen waren dadurch nicht in der Lage, die Aufschläge der anderen Versuchsperson zu betrachten.

Vor Beginn der Studie wurden die Versuchspersonen gebeten, eine Stunde vor Testbeginn, abgesehen von Wasser, weder zu trinken noch zu essen und sich nicht die Zähne zu putzen, da dies die Cortisolmessung verfälschen kann. Jede Testung dauerte ca. 30 min und lief identisch ab. Um für tageszeitabhängige Schwankungen des Cortisolspiegels zu kontrollieren, wurde der zeitliche Rahmen für die Testungen auf 13 bis 18 Uhr festgelegt (Lautenbach et al., 2019).

Zu Beginn der ersten Testung wurden die Versuchspersonen über eine Audioinstruktion über den Ablauf der Testung informiert (https://osf.io/w867a/). Ihnen wurde mitgeteilt, dass sie in der Kontrollgruppe einer Studie zur Auswirkung von Schnellkrafttraining mit Gewichtsmanschetten auf die Aufschlagsqualität beim Tischtennis sind (siehe Coverstory). Im Anschluss wurden sie gebeten, die Einverständniserklärung zu unterschreiben (erster Testungstermin) und im Falle einer Zustimmung anschließend die demografischen Fragen, sowie Fragen zum aktuellen Gesundheitszustand auszufüllen. Generell wurde darauf geachtet, die Begriffe „High-Five“ oder „Low-Five“ zu vermeiden, sowie sich bei Instruktionen stets auf das Wort „Abklatschen“ zu beschränken, um mögliche Rückschlüsse auf das eigentliche Ziel der Studie ausschließen zu können.

Zu Beginn jeder Testung wurden die Versuchspersonen begrüßt und führten 10 Probeaufschläge zur Gewöhnung durch. Anschließend wurden die Versuchspersonen gebeten, Fragen zu ihrem aktuellen Gesundheitszustand, ihrer Motivation, ihrem Affekt (Valenz und Erregung) und der wahrgenommenen Nähe zu ihrem/ihrer Partner_in zu beantworten sowie ihre erste Speichelprobe (PräCortisol) abzugeben. Im Folgenden wurden den Versuchspersonen in Abhängigkeit der jeweiligen Versuchsbedingung Videoinstruktionen (https://osf.io/w867a/) gezeigt. High-Fives sollten mit der rechten Hand oberhalb der Kopfhöhe ausgeführt werden und Low-Fives mit der rechten Hand auf Hüfthöhe. In den Partnerbedingungen sollte dabei in die rechte Hand des Gegenübers eingeschlagen werden, wohingegen in den Alleine-Bedingungen in die eigene linke Hand eingeschlagen werden sollte (Lautenbach et al., 2019). In der Kontrollbedingung wurden die Versuchspersonen dazu aufgefordert, simpel aufrecht, aber entspannt am Tischtennistisch zu stehen. Die jeweilige Bewegungsaufgabe sollte 2 Minuten ausgeführt werden (Carney et al., 2015). Um einen standardisierten Ablauf zu gewährleisten, wurde die Bewegungsdurchführung mit einem Metronom begleitet (20 bpm) und die Versuchspersonen wurden gebeten auf den Schlag des Metronoms die High- und Low-Fives mit und ohne Partner_in durchzuführen. Anschließend wurden Versuchspersonen erneut gebeten ihre Motivation, ihren affektiven Zustand (Valenz und Erregung) und die wahrgenommene Nähe zu ihrem/ihrer Partner_in anzugeben. Darauffolgend führten die Versuchspersonen 40 Tischtennisaufschläge möglichst präzise von der rechten eigenen Tischhälfte diagonal in die linke, hintere Ecke des gegenüberliegenden Feldes durch. Nach jedem zehnten Aufschlag wurde je nach Bedingung eine einmalige Wiederholung der durchgeführten Bewegungsmanipulation zur Verstärkung durchgeführt. Im Anschluss an die Tischtennisaufschläge und 17 Minuten nach der Bewegungsmanipulation (Lautenbach et al., 2019; Ranehill, Dreber, Johannesson, Leiberg, Sul & Weber, 2015; Ronay, Tybur, van Huijstee & Morssinkhof, 2017) gaben die Versuchspersonen die finale Speichelprobe ab (PostCortisol). Im Anschluss an die letzte Testung folgte das Debriefing.

Datenaufarbeitung und -auswertung

Auf Grund von unvollständig ausgefüllten Fragebögen, technischen Problemen bei den Videoaufnahmen und durch die Kontrolle für Medikamente (z. B. Schilddrüsenmedikamente) und Qualität der Speichelproben waren von insgesamt n = 26 (13 Dyaden) Versuchspersonen Daten von allen abhängigen Variablen vorhanden und sind in die Analysen eingegangen.

In einem ersten Schritt wurden alle abhängigen Variablen auf Normalverteilung und Ausreißer (MW ± 3 SD) geprüft. Da nicht alle Daten normalverteilt sind, aber davon ausgegangen wird, dass Varianzanalysen dennoch relativ robust gegen die Verletzung der Normalverteilung sind (Blanca et al., 2017; Wilcox, 2011), wurden parametrische Testverfahren gerechnet.

Ausreißer fanden sich für den Parameter Erregung in der Prätestung (n = 2 in der Bedingung Low-Five alleine), für den Parameter Cortisol in der Prätestung (n = 2 in der Bedingung neutral; n = 1 in der Bedingung High-Five alleine; n = 1 in der Bedingung Low-Five alleine; n = 1 in der Bedingung Low-Five mit Parnter_in) sowie für den Parameter Cortisol in der Posttestung (n = 2 in der Bedingung High-Five mit Partner_in; n = 2 in der Bedingung High-Five alleine; n = 1 in der Bedingung Low-Five alleine). Alle statistischen Analysen, die diese Parameter beinhalten, wurden mit und ohne Ausreißer berechnet.

Zur Überprüfung der Hypothesen wurde eine 2 (Zeit: prä vs. post) x 5 (Bedingungen: neutral vs. High-Five mit Partner_in vs. High-Five alleine vs. Low-Five mit Partner_in vs. Low-Five alleine) Multivariate Varianzanalyse mit Messwiederholung mit allen abhängigen Variablen (Motivation, Macht, Valenz, Erregung, Cortisol, wahrgenommene Nähe) berechnet. Für alle Haupteffekte wurden zunächst die univariaten Effekte verfolgt, um anschließend, begründet durch die Hypothesen, die geplanten Kontraste zu ermitteln (Hypothesensammlung 1: Neutralbedingung vs. High- vs. Low-Five-Bedingungen; Hypothesensammlung 2: Neutralbedingung vs. alleine vs. mit Partner_in Bedingungen). Interaktionseffekte wurden mit gepaarten t-Tests nachverfolgt. Wir haben uns für diese Vorgehensweisen entschieden, um statistisch für Zusammenhänge der abhängigen Variablen zu kontrollieren bevor univariate Varianzanalysen durchgeführt werden (Tabachnick & Fidell, 2012).

Zur Überprüfung des Einflusses der Bedingungen auf die Leistung wurde eine Varianzanalyse mit Messwiederholung berechnet und mit geplanten Kontrasten verfolgt.

Das Signifikanzniveau für alle Testverfahren wurde zunächst auf p < .05 gesetzt.

Ergebnisse

Die Analysen mit und ohne Ausreißer zeigen ähnliche Ergebnisse. Aus diesem Grund werden alle Ergebnisse inklusive Ausreißer berichtet. In Tabelle 1 sind die deskriptiven Daten aller abhängigen Variablen für die 26 Versuchspersonen dargestellt, die in die Analysen eingeflossen sind.

Tabelle 1 Deskriptive Daten der erhobenen abhängigen Variablen der jeweiligen Experimentalbedingung zu den Messzeitpunkten (t) mit Angabe von Mittelwert (MW) und Standardabweichung (SD)

Veränderung in Macht, Motivation, Valenz, Erregung, Cortisol und wahrgenommener Nähe

Die MANOVA zeigt einen signifikanten Haupteffekt für Zeit, F‍(6,20) = 5.70, p = .001, ηp² = .631 und Bedingung, F‍(24,332.63) = 2.03, p = .003, ηp² = .112 sowie einen signifikanten Interaktionseffekt von Zeit x Bedingung, F‍(24,332.63) = 2.03, p = .014, ηp² = .100.

Veränderung von Macht und Cortisol

Der Haupteffekt für Zeit bestätigt sich in den univariaten Analysen für die Parameter Macht und Cortisol. Das subjektive Gefühl von Macht ist von Prä zu Post signifikant gestiegen, F‍(1,25) = 4.90, p = .036, ηp² = .164. Cortisol ist von Prä zu Post signifikant gesunken, F‍(1,25) = 16.50, p < .001, ηp² = .398.

Veränderung von wahrgenommener Nähe

Der Haupteffekt für Bedingung bestätigt sich in den univariaten Analysen nur für den Parameter wahrgenommene Nähe, F‍(1,25) = 16.50, p < .001, ηp² = .398. Bedingungen, in denen der/die Partner_in anwesend war, unterscheiden sich signifikant von der Kontrollbedingung, p = .001, ηp² = .382. Ebenfalls unterscheiden sich die Bedingungen mit und ohne Partner_in signifikant voneinander, p = .002, ηp² = .324. Kein Unterschied ist zwischen der Kontrollbedingung und den Bedingungen durchgeführt ohne Partner_in zu finden (p = .762). Bedingungen, in denen eine Bewegung nach oben oder nach unten durchgeführt wurden unterscheiden sich weder zueinander (p = .282) noch zur Kontrollbedingung (High-Bedingungen: p = .261; Low-Bedingungen: p = .082)

Der Interaktionseffekt von Zeit x Bedingung bestätigt sich in der univariaten Analyse ausschließlich für den Parameter wahrgenommene Nähe, F‍(4,100) = 8.16, p < .001, ηp² = .246. Die gepaarten t-Tests zeigen keine Unterschiede von Prä zu Post in der Kontrollbedingung (p = .713, d = 0.02) und den Bedingungen ohne Partner_in (High-Five: p = .070, d = 0.15; Low-Five: p = .814, d = 0.02). Es zeigen sich allerdings signifikante Steigerungen der wahrgenommenen Nähe in den Bedingungen mit Partner_in, sowohl nach High-Fives, t‍(25) = 3.90, p = .001, d = 0.32, Power von .35) als auch nach Low-Fives (p = .013, d = 0.24, Power von .20, siehe Abbildung 1).

Abbildung 1 Dargestellt sind die einzelnen Werte der wahrgenommenen Nähe zwischen den Partner_innen in Abhängigkeit von der jeweiligen Experimentalbedingung im Vergeich von Prä zu Post. Die beiden signifikanten Anstiege der wahrgenommenen Nähe (High-Five mit Partner_in, Low-Five mit Partner_in) sind mit einem * markiert. Die Fehlerbalken zeigen den Standardfehler.

Leistung

Die Bedingung hat keinen signifikanten Einfluss auf die Aufschlagleistung der Versuchspersonen gezeigt, F‍(4,96) = 0.79, p = .511, ηp² =.032, Power von .29.

Diskussion

Ziel der Studie war es, die Wirkung von High- und Low-Fives ausgeführt mit und ohne Partner_in systematisch auf psychophysiologische Faktoren (Motivation, Macht, subjektiven Affekt und objektiver Stress, wahrgenommene Nähe) zu prüfen und die daraus möglicherweise resultierende sportliche Leistung (Tischtennisaufschläge) zu explorieren. Hierfür wurden sowohl die Bewegungsrichtung, also High- vs. Low-Fives, als auch der Einfluss sozialer Interaktion (alleine vs. mit Partner_in) als relevante Faktoren der ökologischen Validität differenziert. Die Ergebnisse zeigen keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich einer Veränderung von Motivation, Macht und Affekt in Abhängigkeit von den Bedingungen. Allerdings war ein Anstieg in Macht und eine Reduktion in Cortisol über die Bedingungen hinweg von Prä zu Post zu finden. Darüber hinaus stieg die wahrgenommene Nähe zwischen den Versuchspersonen in den Bedingungen mit Partner_in. Abschließend konnte kein Effekt von Bedingung auf die erbrachte Aufschlagleistung gefunden werden.

Der soziale Einfluss von High- und Low-Fives

Unsere Ergebnisse zeigen einen positiven Effekt auf die wahrgenommene Nähe von High- und Low-Fives mit Partner_in und bestätigen damit für diesen Parameter unsere erste Hypothesensammlung. Darüber hinaus sind diese Ergebnisse in Einklang mit Theorien über die Funktion von Berührungen (Model affektiver Berührungen bei Erwachsenen:Jakubiak & Feeney, 2017) und zeigen eine Steigerung der sozialen Verbundenheit. Auch wenn diese Ergebnisse wenig überraschend sind, da Effekte von Berührung generell auf die positive psychosoziale menschliche Entwicklung bekannt sind (Jakubiak & Feeney, 2017), konnten wir dennoch erstmalig für den sportlichen Kontext in einem Laborsetting zeigen, dass High- und Low-Fives diesen positiven Effekt auf soziale Strukturen (Dyaden) haben. Damit gehen unsere Ergebnisse u. a. über die von Moesch et al. (2016) hinaus und zeigen, dass ein Effekt von High- und Low-Fives einen Einfluss auf die wahrgenommene Nähe zu einem/einer Partner_in hat.

Entgegen der angenommenen Idee und im Vergleich zu ethnologischen Studien, in denen in natürlich beobachteten Settings ein Zusammenhang von Berührungen innerhalb Mannschaftskollegen und Leistung (Kraus et al., 2010) sowie Teamkohäsion (Limon & Marin, 2013) gezeigt wurde, konnte kein Einfluss der Bedingungen auf die Leistung gezeigt werden. Mehrere Gründe können dafürsprechen, dass trotz der Erhöhung der wahrgenommenen Nähe keine verbesserte Leistung gezeigt wurde. Basierend auf der Erwartungs-Wert-Theorie (Heckhausen, 1977), die beschreibt, dass Personen generell den maximalen Nutzen aus ihren Handlungen ziehen wollen, kann argumentiert werden, dass das zu erreichende Ziel (50 Euro Einkaufsgutschein für ein Team) geringgeschätzt wurde. Eine andere Erklärung besteht darin, dass die Personen den Eindruck hatten, dass ihre eigene Anstrengung nichts zur Zielerreichung beigetragen hat. Darüber hinaus konnten Prozesse zur Leistungssteigerung innerhalb von Gruppen, wie der Köhlereffekt (Schwächere strengen sich mehr an) oder die soziale Kompensation (stärkere Gruppenmitglieder strengen sich mehr an; Brand, 2010), nicht auftreten, da die Kommunikation, um das Setting zu kontrollieren, bis auf die Bewegungsausführung zwischen den Paaren während der Leistungserbringung untersagt war.

Der Einfluss der Bewegungsrichtungvon High-Fives

Unsere Ergebnisse hinsichtlich der psychophysiologischen Veränderungen auf Grund der Bewegungsrichtung sind nicht im Einklang mit den Theorien des Embodiments (z. B. Barsalou et al., 2008) und der hier aufgestellten Hypothesensammlung 2. Die bidirektionale Verbindung von körperlichen Bewegungen und psychophysiologischen Prozessen war für die Parameter in den aktuellen Ergebnissen nicht nachweisbar.

Bezüglich der psychischen Parameter Motivation und Macht sind unsere Ergebnisse allerdings deckungsgleich zu denen von Lautenbach et al. (2019), die ebenfalls keinen Einfluss auf Motivation und Macht zeigen konnten. Da es sich erneut um eine Laborstudie handelt, stärkt dies die Argumentation, dass Bewegungen zwar natürlicher sind als z. B. statische Posen (Koch, 2011), aber ein Laborsetting dieses natürliche Vorkommen möglicherweise nicht angemessen abbilden kann. Wir haben den Versuchspersonen eine konkrete Bewegungsausführung per Video vorgegeben sowie den Takt, in dem sie sich Abklatschen sollen. Dies ist auf der einen Seite relevant für eine standardisierte experimentelle Umsetzung, grenzt aber auf der anderen Seite die natürliche Bewegungsausführung ein, sodass die Bewegung nicht mehr organisch, sondern unnatürlich ist und ggfs. deswegen keine signifikanten Ergebnisse für psychologische Parameter ersichtlich wurden.

Hinsichtlich unserer Ergebnisse des physiologischen Parameters Cortisol und des Affektes (Valenz, Erregung) haben wir ebenfalls keine signifikanten Veränderungen in Abhängigkeit von der Bewegungsrichtung finden können. Im Gegensatz zu der Studie von Lautenbach und Kolleg_innen (2019), die eine Cortisolreduktion in der High-Five im Vergleich zur Low-Five Bedingung gezeigt haben, sanken bei uns die Cortisolwerte über alle Bedingungen hinweg. Ein entscheidender Unterschied in der vorliegenden Studie war, dass, selbst wenn die Bewegungen alleine stattfanden, immer eine weitere Versuchsperson durchgängig anwesend war. Es ist durchaus denkbar, dass die reine Anwesenheit einer weiteren Versuchsperson unabhängig von der anschließenden Interaktion zu einer physiologischen Entspannung beigetragen hat (Ketay et al., 2019). Wir haben die Studie von Lautenbach et al. (2019) um die Messung des Affektes (Valenz, Erregung) ergänzt, da die Autor_innen argumentierten, dass die von ihnen gemessene Cortisolveränderung mit einem Gefühl der subjektiven Entspannung einhergehen könnte. Auch wenn keine signifikanten Veränderungen in der Valenz und der Erregung deutlich wurden, so zeigt sich dennoch, dass die Steigerung der Valenz und die Reduktion von Erregung von Prä zu Post in der High-Five Bedingung mit Partner_in deskriptiv am höchsten sind. Ebenfalls steigt die Valenz in der Low-Five Bedingung mit Partner_in. Diese deskriptiven Ergebnisse sprechen erneut eher für die relevante Funktion von Berührungen zum Geben und Erhalten von Sicherheit (Jakubiak & Feeney, 2017), anstatt für die Relevanz der Bewegungsrichtung.

Limitationen

Die Studie hat diverse, insbesondere methodische Limitationen, die das Fehlen der erwarteten Effekte erklären könnten. Erstens ist das gewählte Innersubjektdesign mit fünf Messterminen, die identisch (bis auf Bewegungsmanipulation) ablaufen, möglicherweise langweilig und ermüdend für die Versuchspersonen. Aufgrund der geringen Studienlage zu High-Fives war es aber dennoch relevant eine Kontrollbedingung zu implementieren, die zum Beispiel bei der Studie von Lautenbach et al. (2019) nicht vorhanden war. Hinsichtlich der Motivation konnten allerdings in einer anschließenden Analyse keine signifikanten Unterschiede zwischen den Bedingungen hinsichtlich der Prä-Datenwerte für Motivation gefunden werden. Weiterhin kann argumentiert werden, dass eine dyadenspezifische Abhängigkeit die Ergebnisse verfälscht haben könnte. In anderen Worten, dass bestimmte Paare immer anders reagieren als andere. Hierfür haben wir in anfänglichen Analysen kontrolliert und keinen systematischen Einfluss des Faktors Paar festgestellt.

Zweitens ist die verbleibende Stichprobengröße auf Grund von fehlenden Daten und die kleine Power der Studie als Limitation zu sehen. Aufgrund des Innersubjektdesigns und der gewählten Statistik (MANOVA) sind nur Daten von Versuchspersonen mit vollständigem Datensatz in die Analyse eingeflossen, n = 26. Da dies insbesondere für die Cortisolproben abzusehen war (z. B. durch zu wenig Speichel; kontaminierte Proben) hatten wir ursprünglich angedacht, die abhängigen Variablen einzeln mit Hilfe von mehreren Varianzanalysen (ANOVAs) zu berechnen, um in die einzelnen Berechnungen maximal viele Versuchspersonen einzubeziehen. Basierend auf diesen Überlegungen wurde die Stichprobengröße vor Durchführung der Studie berechnet. Allerdings bietet die nun berechnete MANOVA eine größere Übersichtlichkeit und entspricht den gleichen Ergebnissen, sodass wir uns entschieden haben, die MANOVA zu berichten.

Drittens könnte die zeitliche Relation von der Ausführung der Bewegungen in Bezug auf den eigentlichen Tischtennisaufschlag möglicherweise ungünstig gewesen sein. Hierbei beinhaltete unser Studiendesign die Bearbeitung diverser Fragebögen, die möglicherweise ein ablenkender Faktor war. Wir haben versucht, durch mehrfaches Wiederholen der Bewegung nach jeweils 10 Tischtennisaufschlägen dieser Herausforderung entgegen zu wirken.

Viertens ist kritisch zu hinterfragen, ob Einzelitems angemessen sind, Konstrukte wie Motivation und Macht abzubilden. Wir haben uns in unserem Vorgehen hierbei an frühere relevante Studien angelehnt, würden aber für zukünftige Studien anraten zu überprüfen, um was für eine Form von Motivation (Wegner, 2020) oder Macht es sich handelt (McClelland, 1975). Abschließend ist die entscheidende Limitation, wie bereits in der Argumentation weiter oben erwähnt, die stark angeleitete und wenig organische Bewegungsausführung für 2 Minuten, die sich zwar an früheren Studien orientiert, aber als eher unnatürlich wahrgenommen werden kann.

Zusammenfassung

Für die sportpsychologische Praxis bedeutet das, dass High- oder Low-Fives nicht, wie vielleicht angenommen, zu einem Motivationsschub führen, sondern zu einem erhöhten Gefühl von Nähe entweder zwischen zwei Athlet_innen wie im Beachvolleyball, Tennis oder Tischtennis oder möglicherweise auch zwischen Teamkolleg_innnen. Auf der anderen Seite schließen unsere Ergebnisse allerdings auch nicht aus, dass High- oder Low-Fives auch auf Grund vorheriger Leistung zum Beispiel als positive Verstärkung genutzt werden sollten (Moesch et al., 2016).

Zusammenfassend bestätigen die Ergebnisse der vorliegenden Studie nicht die theoretisch begründeten Annahmen des positiven Einflusses von High-Fives auf psychophysiologische Parameter und sportliche Leistung. Es konnte allerdings gezeigt werden, dass die Bewegungsdurchführung mit einem/einer Partner_in zu verstärkter wahrgenommener Nähe geführt hat und das unabhängig von Bewegungsrichtung (High- vs. Low-Five). Bei einer gesamtheitlichen Betrachtung der deskriptiven Daten kann die Vermutung zugelassen werden, dass High- und Low-Fives für die sportliche Praxis auf Grund ihres positiven Einflusses auf psychologische Parameter (Steigerung von Valenz, Reduktion von Erregung) ein relevanter Faktor sein könnte, der nicht ungenutzt gelassen werden sollte.

Wir bedanken uns insbesondere bei Isarn Babel, Justin Klanderman und Leon Weissheimer für die Unterstützung in der Datenerhebung und Auswertung. Wir bedanken uns ebenfalls beim Institut für Trainingswissenschaft und Sportinformatik der Deutschen Sporthochschule Köln, insbesondere Timo Klein-Soetebier, der uns unkompliziert und bereitwillig die Tischtennishalle und Materialien zur Verfügung gestellt hat. Der entscheidenste Dank geht an alle Versuchspersonen. Final bedanken wir uns bei den Kolleg_innen der Abteilung Leistungspsychologie des Psychologischen Instituts der Deutschen Sporthochschule Köln und der Sportpsychologie der Universität Leipzig für ihre hilfreichen, konstruktiven und wertvollen Kommentare zum Manuskript.

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