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Die Beziehung zwischen Angehörigen und Pflegenden auf Intensivstationen

Published Online:https://doi.org/10.1024/1012-5302.17.3.145

Die Beziehung zwischen Pflegenden und Angehörigen auf Intensivstationen ist nicht immer unproblematisch, auch wenn pflegetheoretisch übereinstimmend die Auffassung vertreten wird, dass Pflegende für die Betreuung dieser Angehörigen verantwortlich sind. Da über das Verhältnis bislang nur marginal empirische Untersuchungen vorliegen, wird in dieser qualitativ explorativen Studie der Frage nachgegangen, wie die Beziehung zwischen Angehörigen und Pflegenden auf Intensivstationen ist. Narrative Interviews mit den Angehörigen und narrativ-episodische Interviews mit den Pflegenden ermöglichten es, Situationen zu rekonstruieren und zugleich verdeckte und nicht bewusste Bedeutungen, Absichten und Haltungen aufzuspüren. Es konnten Schlüsselsituationen herausgearbeitet werden, die für beide Seiten bedeutsam sind und in denen sich die Probleme herauskristallisierten, die den Umgang miteinander schwierig machen. Elemente, die in der Beziehung wichtig sind, zeigen sich in den Schlüsselsituationen «erster Kontakt», «Informationen», «Gefühle», «Anwesenheit und Warten», «Umgang mit dem Patienten», «Rückmeldungen» und «Regeln». Die interviewten Angehörigen erlebten sich nicht als Bestandteil pflegerischer Arbeit – entscheidend war, dass der kranke Angehörige gut versorgt wird. Auch die Pflegenden erleben die Unterstützung und Betreuung der Angehörigen als einen Zusatz zu ihrer eigentlichen Arbeit.

The relations between the nurses and relatives in the Intensive Care Unit is not always without problems, even if nursing theories unanimously advocate that the nursing staff is responsible for the care of these relatives. Since up to now only marginal empirical examinations concerning the relationship exist, this qualitative, explorative study will look into the nature of the relationship between relatives and nurses in the Intensive Care Unit. Narrative interviews with the relatives and narrative-episodic interviews with the nursing staff made it possible to recreate situations and to detect hidden and not conscious meanings, intentions and behaviour. Key situations could be brought out more clearly which are meaningful to both sides and from which could be extracted the problems which make dealing with one another difficult. Elements which are important in the relationship show themselves in the key situations «first contact», «information», «feelings», «presence and waiting», «dealing with the patient», «feedbacks» and «rules». The interviewed relatives did not experience themselves as part of the nursing work – decisive was that the relative is well taken care of. The nursing staff also experience the support and care of the relatives as an addition to their actual work.