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Published Online:https://doi.org/10.1026/2191-9186/a000372

Zusammenfassung. Der nachfolgende Beitrag widmet sich der Bedeutung der Persönlichkeitsbildung in der Qualifizierung von Erzieherinnen und Erziehern sowie Kindheitspädagoginnen und Kindheitspädagogen an Fach- und Hochschulen. Anhand der Ergebnisse einer eigenen Studie wird diskutiert, mit welchen Zielen und Methoden Persönlichkeitsbildung im Curriculum und in der Qualifizierungsspraxis präsent ist und wie Lehrende, Lernende (Studierende sowie Schülerinnen und Schüler) sowie Absolventinnen und Absolventen die Qualität der Persönlichkeitsbildung beurteilen. Die eigenen empirischen Befunde zeigen, dass Persönlichkeitsbildung als Qualitätsmerkmal der Qualifizierungsangebote1 für Erzieherinnen und Erzieher sowie Kindheitspädagoginnen und Kindheitspädagogen sowohl in den Curricula etabliert als auch in den Zielvorstellungen der Lehrenden, insbesondere der Curriculumsverantwortlichen, verankert ist und die durchgeführten Maßnahmen von allen beteiligten Akteuren als erfolgreich eingestuft werden. Trotz der curricularen und normativen Etablierung sowie subjektiver Erfolgseinschätzung der Beteiligten bleiben von ihnen als wichtig herausgestellte Aspekte, wie z.B. der systematische Einbezug der individuellen biographischen Vorgeschichten, unberücksichtigt.


The Personality of Professional Educationalists in Preschool and Early Childhood Pedagogy: A Contribution to the Discourse on Quality in Qualification Programs for Preschool Teachers and Early-Childhood Teachers

Abstract. This paper deals with the role of personality development in the education of early-childhood teachers in academic and nonacademic qualification programs. On the basis of our empirical study, the aims and methods of personality development in qualification programs are discussed along with judgments regarding their quality from the perspective of university lecturers/college teachers, students, and alumni. The results show that personality development is both an established part of the curricula and of the learning objectives that educators in charge of curricula have. Furthermore, the respective ambitions are evaluated as successfully achieved by all key players. Nevertheless, important aspects remain unconsidered such as the biographical background of students.

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