Skip to main content
Open AccessOriginalarbeit

Erkenne dich selbst!

Die Bedeutung adäquater vs. inadäquater Selbsteinschätzung relevanter Fähigkeiten bei der Präferenz von Gesundheitsinformationen

Published Online:https://doi.org/10.1026/0033-3042/a000486

Abstract

Zusammenfassung. Die eigenständige Suche sowie das adäquate Verständnis von Gesundheitsinformationen bilden eine wichtige Grundlage für die fundierte Entscheidungsfindung bei gesundheitlichen Problemen. Die hierfür zentralen Fähigkeiten sind die Gesundheitsinformationskompetenz (Health Information Literacy, HIL) und die allgemeine kognitive Fähigkeit (IQ). Die Konsequenzen einer adäquaten oder weniger adäquaten Einschätzung der eigenen Fähigkeiten für alltägliche Entscheidungen können erheblich sein, wurden jedoch im Kontext der Suche nach Gesundheitsinformationen noch nicht untersucht. In dieser Studie wurde zunächst überprüft, inwiefern HIL und IQ einen differenzierbaren Vorhersagebeitrag hinsichtlich der Präferenz bestimmter Eigenschaften von Gesundheitsinformationsquellen (Expertise, Interaktion, Zugänglichkeit) aufweisen. In einer explorativen Analyse wurden anschließend Unterschiede im Vorhersagebeitrag von Selbsteinschätzungs- und Leistungsmaßen von HIL und IQ untersucht. Dabei wurden Auswirkungen einer Über- oder Unterschätzung der eigenen Fähigkeiten im Hinblick auf die Präferenz bestimmter Quelleneigenschaften betrachtet. N = 286 Personen nahmen an der Untersuchung teil. Mit Hilfe von Response Surface Analysen wurde ein differenzierbarer Einfluss von HIL und IQ ermittelt. Spezifische Effekte der selbst eingeschätzten und objektiv gemessenen Fähigkeiten sowie der Interaktion dieser Maße wurden in Form einer Über- oder Unterschätzung identifiziert. Neben der tatsächlichen Fähigkeit spielen somit auch die eigene Einschätzung dieser Fähigkeit sowie eine daraus resultierende Unter- oder Überschätzung eine wichtige Rolle. In Forschung und Praxis Tätige sollten dies bei der Entwicklung und Durchführung von Maßnahmen zur Förderung der fundierten Entscheidungsfindung bei Patientinnen und Patienten berücksichtigen. Eine englische Übersetzung als Rohfassung dieses Artikels finden Sie als Elektronisches Supplement 1.

Know Thyself! The Role of Adequate vs. Inadequate Self-Assessment of Relevant Skills in the Preference for Health Information

Abstract. An independent search and the adequate understanding of health information form an important basis for informed decision making in case of a health problem. The fundamental skills coming into effect in this situation are health information literacy (HIL) and general cognitive ability (IQ). The consequences of an adequate vs. less adequate assessment of one’s own abilities for everyday decisions are considerable, but have not yet been investigated in the context of health information seeking. We examined if HIL and IQ have unique effects on the preference of certain properties of health information sources (expertise, interaction, accessibility). Furthermore, in an explorative analysis, we examined differences in the effects of self-assessment and performance measures of HIL and IQ. Here, we looked further into the effects of over- or underestimating one’s own abilities with regard to the preference of certain source properties. N = 286 individuals took part in our study. Using response surface analyses, we found a differentiable influence of HIL and IQ on the preference of source properties. In addition, we identified specific effects of self-assessed and objectively measured skills and the interaction of these measures (over- or underestimation). In addition to actual ability, the self-assessed ability as well as the resulting under- or overestimation play an important role. Researchers and practitioners should take this into account when developing and implementing measures to promote informed decision making among patients.

Ein gesundes und langes Leben erfordert in unserem Gesundheitssystem größtmögliche Autonomie seitens der Patient_innen – diese stehen in der Verantwortung, adäquates Gesundheitsverhalten eigenständig zu initiieren und teils kritische Entscheidungen zu treffen (Ubel, Scherr & Fagerlin, 2017). Dementsprechend erfordert ein zweckmäßiges Gesundheitsverhalten ein aktives Informieren über die Möglichkeiten und die individuelle Passung der Alternativen. Das autonome Handeln soll dabei durch ein umfassendes Informationsangebot unterstützt werden, wird durch die große Menge an Möglichkeiten der Informationsbeschaffung der modernen Informationsgesellschaft aber gleichzeitig erschwert. Es bedarf vielfältiger Kompetenzen, um die unzähligen Möglichkeiten, an Informationen zu gelangen, auch zielführend nutzen zu können (Berkman et al., 2011). Neben technischen sind vor allem kognitive und sprachliche Fähigkeiten gefordert, um korrekte von fehlerhaften Informationen zu trennen. Informationsquellen, die man im Rahmen der Suche aus einer Vielzahl an möglichen Quellen auswählt und nutzt, sind dabei ein maßgeblicher Faktor dafür, ob man geeignete Informationen erhält.

Entsprechend lassen sich unter dem Begriff „Health Information Literacy“ (HIL) jene Kompetenzen summieren, derer es bedarf, um (1) relevante Informationen zu finden, (2) diese Informationen zu verstehen, (3) sie kritisch zu hinterfragen, und im Anschluss (4) in ein eigenes Gesundheitsverhalten zu überführen (Baker, 2006; Sørensen et al., 2012).

Wie eingangs erwähnt, müssen zunehmend kritische Entscheidungen auf der Grundlage eigens beschaffter Informationen erfolgen. Dementsprechend stellt HIL einen zentralen Einflussfaktor hinsichtlich psychischer und physischer Gesundheit dar (Berkman et al. 2011). Häufig werden die eigenen Fähigkeiten jedoch falsch eingeschätzt (DeNisi & Shaw, 1977; Paulhus, Lysy & Yik, 1998) – was im Gesundheitskontext insofern problematisch ist, als dass eine Über- und Unterschätzung relevanter Fähigkeiten wie der HIL einen entscheidenden Einfluss auf das individuelle Gesundheitsverhalten haben kann (Dunning, Heath & Suls, 2004). So kann aufgrund einer Überschätzung der eigenen Fähigkeiten schnell populistischen Quellen vertraut werden, die falsche Informationen verbreiten, oder aber bei einer Unterschätzung der Prozess der Entscheidungsfindung und Überführung in tatsächliches Gesundheitsverhalten in die Länge gezogen oder vermieden werden. Aus diesem Grund untersucht die vorliegende Studie Unterschiede zwischen objektiven Leistungsmaßen und subjektiven Selbstberichten der HIL sowie deren Zusammenwirken hinsichtlich der Präferenz grundlegender Eigenschaften von gesundheitsbezogenen Informationsquellen.

Health Information Literacy, kognitive Fähigkeiten und Selbsteinschätzung

Das Konzept der HIL lässt sich als eine Kombination von „Health Literacy“ und „Information Literacy“ verstehen (Eriksson-Backa, Ek, Niemelä & Huotari, 2012). Nach Sørensen et al. (2012) ist Health Literacy mit allgemeinen Lese- und Schreibfähigkeiten verbunden und bezeichnet das Wissen, die Motivation und die Kompetenzen eines Individuums, Gesundheitsinformationen zu erlangen, zu verstehen, zu bewerten und anzuwenden, um letztendlich gesundheitsbezogene Urteile und Entscheidungen im Alltag fällen zu können, die die Bereiche Gesundheitsversorgung, Krankheitsprävention und Gesundheitsförderung umfassen. Dies dient dem Ziel der Erhaltung und Verbesserung der Lebensqualität. Die Definition von Information Literacy der American Library Association (1989) umfasst hingegen die Fähigkeiten, welche erforderlich sind, einen Informationsbedarf zu erkennen und die benötigten Informationen zu finden, zu bewerten und effektiv zu verwenden – entsprechend kann HIL als ein Produkt von Health Literacy und Information Literacy angesehen werden.

In der Vergangenheit kam jedoch Kritik an der Eigenständigkeit und Abgrenzbarkeit des Konstrukts HL (und damit an einem wesentlichen Bestandteil der HIL) auf (z. B. Fawns-Ritchie, Starr & Deary, 2018). So wurden die uneinheitliche und sehr breite Definition sowie die Redundanz zu allgemeinen kognitiven Fähigkeiten bemängelt (Reeve & Basalik, 2014). Tatsächlich scheinen in den Definitionen große Überschneidungen zwischen H‍(I)‌L und kognitiven Fähigkeiten zu liegen. So beinhalten die genannten Literacy-Konzepte viele Fähigkeiten, die im Allgemeinen auch in Intelligenztests gemessen werden, wie beispielsweise analytische (Lenox & Walker, 1993) und Problemlösefähigkeiten (Brand-Gruwel, Wopereis, & Vermetten, 2005), sowie zu einem gewissen Anteil kognitive Flexibilität (Stern & Neubauer, 2013). Entsprechend lassen Untersuchungen von Reeve & Basalk (2014) darauf schließen, dass kein inkrementeller Mehrwert der HL gegenüber kognitiven Fähigkeiten bei der Kriteriumsvalidiät bezüglich Gesundheitsverhalten und -folgen existiert. Dies mag aber unter Umständen an den betrachteten Messinstrumenten zur Erfassung der HL liegen, die nur die rudimentären Aspekte von Lese- und Schreibfähigkeiten im Gesundheitskontext erheben und nicht die weiter differenzierenden Aspekte. Der spezifische (also von kognitiver Fähigkeit abgrenzbare) Nutzen einer differenzierter erfassten HL bezüglich Vorhersagen des Gesundheitsverhaltens bleibt demnach zu klären. Sollte sich herausstellen, dass HL einen von der kognitiven Fähigkeit abgrenzbaren Vorhersagewert für das Gesundheitsverhalten hat, so ließen sich daraus spezifische Interventionsmöglichkeiten ableiten, die auf individueller ebenso wie auf gesellschaftlich-bildungspolitischer Ebene umsetzbar wären. Aus diesem Grund wurde in der vorliegenden Studie zusätzlich überprüft, ob es abgrenzbare Effekte der HIL zu kognitiven Fähigkeiten gibt.

Für viele wichtige Entscheidungen im Alltag ist nicht nur die tatsächliche Ausprägung einer Fähigkeit entscheidend, sondern auch die Selbsteinschätzung (Ackerman & Wolman, 2007; Freund & Kasten, 2012). Häufig sind dabei die Selbsteinschätzung und tatsächlichen Fähigkeiten moderat miteinander korreliert (Ackermann & Wolman, 2007; Zell & Krizan, 2014), im Einzelfall können sie jedoch stark voneinander abweichen. Dies ist im Gesundheitskontext besonders relevant: Wer seine Recherchefähigkeiten unterschätzt, wird womöglich gar nicht mit der Recherche nach Gesundheitsinformationen beginnen. Wer seine Fähigkeiten zur Bewertung von Gesundheitsinformationen überschätzt, fällt möglicherweise auf Fehlinformationen herein. In der Psychologie nehmen Vergleiche zwischen Selbsteinschätzungen und tatsächlichen Fähigkeiten eine zentrale Rolle ein, da diese neben ihrer messtheoretischen Relevanz auch inhaltliche Bedeutung haben (Freund & Kasten, 2012). Zu den bedeutendsten Ergebnissen in diesem Bereich zählt eine von Kruger und Dunning (1999) durchgeführte Studie, die zeigte, dass Menschen dazu tendieren, ihre eigene Leistung zu überschätzen – und zwar umso stärker, je geringer ihre objektive Leistung ist. In oberen Leistungsbereichen kehrte sich dieser Effekt allerdings um, sodass im obersten Quartil eher eine Unterschätzung zu beobachten war. Diese Über- und Unterschätzungen können, je nach Kontext und Leistungsmaß, zu maladaptivem Verhalten führen (Ackermann & Wolman, 2007). Die simultane Betrachtung der selbsteingeschätzten und objektiv gemessenen Leistungsfähigkeit ermöglicht es dabei, die Interaktion beider Variablen genauer zu analysieren, was insbesondere beim selbstverantwortlichen Gesundheitsverhalten aus den oben genannten Gründen entscheidend sein kann.

Die gleichzeitige Betrachtung der beiden Maße ist bezüglich der HIL bisher jedoch nicht geschehen, weshalb dies im Folgenden durch ein exploratives Vorgehen erfolgen soll. Ob und inwieweit mögliche Fehleinschätzungen sich auf das gesundheitsbezogene Informationsverhalten auswirken, muss dabei an geeigneter Stelle des Rechercheprozesses erfasst werden. Nach dem Feststellen eines bestehenden Bedarfs für Gesundheitsinformationen ist die Auswahl einer adäquaten Quelle der erste Freiheitsgrad und damit potenziell risikobehaftet. Die Auswahl einer bestimmten Quelle determiniert, wie die gewonnenen Informationen gestaltet sind. Hiervon hängt z. B. ab, ob der Nutzerin objektive oder meinungsbildende Informationen zur Verfügung stehen, wie leicht verständlich diese sind und welche Zielgruppe sie ansprechen, ob Vorabinformationen erforderlich sind und ob sie schlicht „falsch“ oder „richtig“ sind. Da es eine Vielzahl möglicher Quellen bei Gesundheitsthemen gibt, die nicht alle gleichzeitig berücksichtigt werden können, muss die Betrachtung dabei auf einer abstrakteren Ebene erfolgen. Wedderhoff, Chasiotis, Rosman und Mayer (2018) konnten zeigen, dass sich alle denkbaren Gesundheitsinformationsquellen auf den drei Dimensionen Zugänglichkeit (Höhe des Aufwands zur gewinnbringenden Nutzung), Expertise (Grad der wissenschaftlichen Fundiertheit) und der Interaktion bzw. Relationalität (Ausmaß der persönlichen Interaktion zwischen der Quelle und dem Nutzer) einordnen lassen. Daher soll die Präferenz für diese drei Eigenschaften von Gesundheitsinformationsquellen als relevante Auswirkung der zwei Einflussgrößen HIL und kognitive Fähigkeiten betrachtet werden.

Aus diesen Ausführungen ergeben sich drei explorative Forschungsfragen, die mit der vorliegenden Studie untersucht werden sollen.

  1. 1.
    Weisen die HIL und die kognitiven Fähigkeiten einen differenzierbaren Vorhersagebeitrag hinsichtlich der Präferenz der Quelleneigenschaften Expertise, Interaktion und Zugänglichkeit auf?
  2. 2.
    Weisen Selbstberichte und Leistungstests einen differenzierbaren Vorhersagebeitrag hinsichtlich der Präferenz der Quelleneigenschaften Expertise, Interaktion und Zugänglichkeit auf?
  3. 3.
    Welchen Einfluss hat die Interaktion von selbsteingeschätzten und objektiv gemessenen Leistungsmaßen (Über- bzw. Unterschätzung) der HIL und kognitiven Fähigkeiten auf die Präferenz der Quelleneigenschaften Expertise, Interaktion und Zugänglichkeit?

Methode1

Es konnten N = 289 Teilnehmende für die Studie gewonnen werden. Nach Ausschluss von Personen, die unvollständig geantwortet hatten, bestand die finale Stichprobe aus N = 286 Studierenden der Universität Trier im Alter von 18 – 46 Jahren. Das Durchschnittsalter lag bei 23.52 Jahren (SD = 3.25). 80 % (n = 228) der Teilnehmenden waren weiblich. Die Bearbeitung der Fragebögen erfolgte computergestützt im Rahmen von Gruppenerhebungen mit maximal 20 TeilnehmerInnen in den Computerräumen der Universität Trier.

Zur Erfassung der selbsteingeschätzten kognitiven Fähigkeiten wurde ein selbstkonstruiertes Item verwendet. Als Leistungstest der kognitiven Fähigkeiten wurden der Standard Progressive Matrices Test von Raven (1941) verwendet. Die Selbsteinschätzung der HIL wurde über eine auf den Gesundheitskontext angepasste Version des Self-Efficacy Scale for Information Behavior (SES-IB) von Behm (2018) erhoben. Als Leistungstest der HIL wurde der Health Information Literacy Knowledge Test (HILK; Mayer, Holzhäuser, Chasiotis & Wedderhoff, 2018) Test benutzt. Die Abfrage der abhängigen Variablen der Präferenz spezifischer Eigenschaften von Informationsquellen erfolgte durch Zustimmung auf einer fünfstufigen Likertskala (1 = „stimme überhaupt nicht zu“ bis 5 = „stimme voll und ganz zu“) zu jeweils vier selbst entwickelten Items zu den drei Eigenschaftsdimensionen Zugänglichkeit (z. B. „…nutze ich bevorzugt solche Informationen, die leicht und schnell zu finden sind“), Expertise (z. B. „…bevorzuge ich Informationen von Personen, die durch ihre berufliche Ausbildung Kenntnisse erlangt haben, die für mein Anliegen relevant sind“) und Interaktion (z. B. „…bevorzuge ich es, eigenständig Informationen zu der Situation zu suchen“) nach Wedderhoff et al. (2018).

Zur Untersuchung der Forschungsfragen wurden Response Surface Analysen (RSA; Schönbrodt, 2016) mit den Selbstberichten und Leistungstests als Prädiktoren für jede Quelleneigenschaft als Kriterium durchgeführt. RSA eignen sich besonders zur Untersuchung von Diskrepanzen. Im Gegensatz zu Verfahren, die hier auf absolute oder quadrierte Differenzwerte zurückgreifen, sind RSA skalierungsunabhängig sind und überwinden weitere zentrale Probleme „klassischer“ Interaktionsanalysen wie etwa der moderierten Regression (Schönbrodt, 2016).2

Ergebnisse

Eine detaillierte Auflistung der verschiedenen Modellindizes des bestgeeigneten und des nächst besten Modells (gemäß ΔAICc, model weight, adj und pmodel), die zur jeweiligen Auswahl herangezogen wurden, ist in Tabelle 1 zu finden. Der Vergleich der Ergebnisse3 zwischen HIL und kognitiven Fähigkeiten bezüglich der ersten Forschungsfrage ergab, dass beide Konstrukte jeweils abgrenzbare prädiktive Effekte bezüglich der Präferenz des Expertisegrades, der persönlichen Interaktionsmöglichkeiten und der Zugänglichkeit von Gesundheitsinformationsquellen aufweisen. Bei genauerer Betrachtung zeigten sich Unterschiede in der Gestaltung der Vorhersagemodelle. Während es bei der HIL lediglich bezüglich der Präferenz von relationalen Quellen zu einer Interaktion der Prädiktoren kam und ansonsten nur lineare Effekte eines einzelnen Prädiktors identifiziert wurden, ließ sich bei den kognitiven Fähigkeiten bei der Vorhersage der Präferenz von Relationalität gar kein Effekt finden. Weiter zeigte sich ein quadratischer Effekt bei der Präferenz von Zugänglichkeit und eine Interaktion der Prädiktoren bei der Vorhersage der Präferenz von Expertise. Somit kann bezüglich der ersten Forschungsfrage geschlossen werden, dass kognitive Fähigkeiten im Vergleich zur HIL potenziell abgrenzbare Vorhersagebeiträge auf die Präferenz der Quelleneigenschaften liefern.

Tabelle 1 Modellvergleich der sechs RSA, sortiert innerhalb nach ΔAICc*

Zur Untersuchung der zweiten Forschungsfrage bedarf es einer differenzierteren Betrachtung der einzelnen Ergebnisse der Response Surface Analysen. Bei der Vorhersage der Expertise und Zugänglichkeit durch HIL war dabei nur jeweils einer der beiden Prädiktoren relevant (siehe Tabelle 1). Es zeigte sich, dass, je niedriger die selbsteingeschätzte HIL war, desto eher zugängliche Quellen bevorzugt wurden (linearer Effekt).

Abbildung 1 Response Surface Plot von selbsteingeschätzter HIL und HIL-Leistungsmaß auf Präferenz von Zugänglichkeit. Variablen sind auf den Mittelwert zentriert. Die ‚line of congruence‘ ist die blaue Linie mit dem Ursprung bei X = -4 und Y = -4 und entspricht Fällen für die gesamte Skala, in denen X und Y perfekt übereinstimmen. Die ‚line of incongruence‘ ist die blaue Linie, die die Z-Achse bei X = 4 schneidet. Sie repräsentiert Fälle, bei denen Werte von X eine negative Entsprechung von Y darstellen. Die projizierte Punktewolke auf dem Boden des Koordinatensystems stellt die beobachteten Fälle dar. Diese sind auf der Ebene durch den ‚bagplot‘ ebenfalls noch einmal skizziert, wobei der innere Kreis 50 % der Fälle beinhaltet. Eine farbige Version der Abbildung ist in der Online-Version dieses Artikels verfügbar.

Des Weiteren zeigte sich ein positiver linearer Effekt von objektiv gemessener HIL auf die Präferenz von Quellen (siehe Tabelle 1), die einen hohen Grad an Expertise aufweisen, d. h., je höher die Ausprägung im HIL-Leistungstest, desto stärker wurden derartige Quellen bevorzugt.

Abbildung 2 Response Surface Plot von selbsteingeschätzter HIL und HIL-Leistungsmaß auf Präferenz von Expertise. Eine farbige Version der Abbildung ist in der Online-Version dieses Artikels verfügbar.

Im Hinblick auf die kognitiven Fähigkeiten zeigte sich ein quadratischer Effekt (siehe Tabelle 1): Die niedrigste Präferenz für zugängliche Quellen ergab sich bei Personen mit (relativ zur Stichprobe) durchschnittlicher objektiv gemessener kognitiver Fähigkeit, während Personen mit niedriger sowie Personen mit hoher kognitiver Fähigkeit stärker zugängliche Quellen bevorzugten.

Abbildung 3 Response Surface Plot von selbsteingeschätzten kognitiven Fähigkeiten und kognitiven Fähigkeiten im Leistungstest auf Präferenz von Zugänglichkeit. Eine farbige Version der Abbildung ist in der Online-Version dieses Artikels verfügbar.

Zur Untersuchung der Auswirkungen einer Über- oder Unterschätzung der eigenen HIL sowie der kognitiven Fähigkeiten (Fragestellung 3) wurden die Interaktionsmodelle der Response Surface Analysen betrachtet (siehe Tabelle 1, SRRR-Modell der UV HIL und SQD-Modell der UV kognitive Fähigkeiten). Dabei zeigte sich, dass eine Unterschätzung der eigenen HIL zu einer Präferenz von Quellen, die eine Interaktion mit anderen Personen ermöglichen, führt.

Abbildung 4 Response Surface Plot von selbsteingeschätzter HIL und HIL-Leistungsmaß auf Präferenz vom Ausmaß der persönlichen Interaktion. Eine farbige Version der Abbildung ist in der Online-Version dieses Artikels verfügbar.

Zudem zeigte sich, dass sowohl eine Über- als auch eine Unterschätzung der eigenen kognitiven Fähigkeiten zur Bevorzugung von Quellen führen, die einen niedrigen Grad an Expertise aufweisen (d. h. eher von Laien vermittelte Information). Im Gegenzug führte eine adäquate Fähigkeitseinschätzung zur Präferenz von Quellen mit einem hohen Grad an Expertise.

Abbildung 5 Response Surface Plot von selbsteingeschätzten kognitiven Fähigkeiten und kognitiven Fähigkeiten im Leistungstest auf Präferenz von Expertise. Eine farbige Version der Abbildung ist in der Online-Version dieses Artikels verfügbar.

Diskussion

In der vorliegenden Studie wurden explorativ drei Fragestellungen mit Bezug auf die Bedeutung selbsteingeschätzter sowie objektiv gemessener relevanter Fähigkeiten für die Präferenz von Gesundheitsinformationen untersucht. Im Hinblick auf die erste Fragestellung zeigte sich, dass HIL und kognitive Fähigkeiten unabhängig von der Art der Messung einen unterscheidbaren Vorhersagebeitrag hinsichtlich der Präferenz des Grades der Expertise, der Möglichkeit einer persönlichen Interaktion und der Zugänglichkeit von Gesundheitsinformationsquellen leisten. In der aktuellen Diskussion um die (Non–)‌Redundanz von (Gesundheits–)‌Informationskompetenz und kognitiven Fähigkeiten (siehe z. B. Reeve & Basalik, 2014) weisen die Ergebnisse darauf hin, dass in der simultanen Berücksichtigung beider Fähigkeiten im Vergleich zu entweder HIL oder kognitiven Fähigkeiten mit einem relevanten inkrementellen Erkenntnisgewinn zu rechnen ist. Dementsprechend haben spezifische Interventionsprogramme zur Steigerung der HIL ihre Daseinsberechtigung (siehe zwei Übersichtsarbeiten zu HL-Interventionen: Jacobs, Lou, Ownby, & Caballero, 2016; Sheridan, Halpern, Viera, Berkman, Donahue, & Crotty, 2011). Die Fokussierung auf kontextspezifische Fähigkeiten kann dabei für jegliche Ausprägungen der individuellen kognitiven Fähigkeiten erfolgen. Nichtsdestotrotz dürfen dabei jedoch unterschiedliche Erfahrungen in der Auseinandersetzung mit Gesundheitsinformationen der individuelle Bildungsgrad und die kognitiven Fähigkeiten nicht unberücksichtigt bleiben und entsprechende Interventionen müssen kontextsensibel konzipiert und appliziert werden. Die Interventionsprogramme können somit die bestehende soziale Ungleichheit im Gesundheitskompetenzniveau (siehe Schaeffer, Vogt, Berens, & Hurrelmann, 2016) verringern und damit zu einer höheren sozialen Gerechtigkeit in der Gesundheitsversorgung beitragen.

Die zweite Fragestellung bezog sich auf den jeweiligen Beitrag, den subjektive oder objektive HIL und kognitive Fähigkeit hinsichtlich der Präferenz von Eigenschaften von Gesundheitsinformationen aufweisen. Der Befund, dass höhere objektive HIL zu einer Präferenz von Quellen führt, die ein hohes Expertiseniveau aufweisen, scheint vor dem Hintergrund dessen, welche Kompetenzen HIL umfasst, naheliegend. Die Fähigkeit, Informationen zu verstehen und kritisch zu hinterfragen, mag auf lange Sicht zu der Ansicht führen, dass Gesundheitsinformationen, die von Expert_innen angeboten werden, am vertrauenswürdigsten sind (Avery, 2010), was zur Präferenz solcher Quellen führen könnte (Hesse et al., 2005). Weiterhin zeigte sich, dass subjektive HIL einen negativen Effekt auf die Präferenz der Zugänglichkeit einer Quelle hat. Dies lässt sich möglicherweise darauf zurückführen, dass für Personen, die sich nicht zutrauen, geeignete Informationen zu finden oder anspruchsvolle Informationen zu verstehen, die Zugänglichkeit der Quelle wichtiger ist als für Personen, die sich dies sehr wohl zutrauen (Bernat et al., 2016). Für Letztere tritt das Kriterium der Zugänglichkeit in den Hintergrund, da sie sich eher in der Lage fühlen, geeignete Informationen jeglicher Art zu finden und auch zu verstehen. Der quadratische Effekt, dass bei objektiv niedriger sowie hoher kognitiver Fähigkeit leicht zugängliche Quellen bevorzugt werden, scheint zunächst nur für eine niedrige Ausprägung der kognitiven Fähigkeiten plausibel: Wer die Erfahrung macht, Informationen häufig nicht zu verstehen, wird, ähnlich wie im Fall subjektiv niedriger HIL, die Zugänglichkeit einer Quelle als wichtig erachten. Im Fall hoher kognitiver Fähigkeiten mag es sich so verhalten, dass solche Personen die Erfahrung gemacht haben, dass von ihnen bevorzugte Quellen auch zugänglich sind, da sie generell weniger Schwierigkeiten haben, sich mit verschiedenen Informationen auseinanderzusetzen und sie einzuordnen (Ackerman, 1996).

Im Hinblick auf die dritte Fragestellung, und damit die Bedeutung einer adäquaten Selbsteinschätzung der eigenen Fähigkeiten, ergaben die Analysen, dass eine Unterschätzung der HIL mit der Bevorzugung von Quellen einhergeht, die einen hohen Grad an persönlicher Interaktion ermöglichen. Dieser Befund könnte dadurch erklärt werden, dass gemäß der Definition von Nutbeam (2000) ein wesentlicher Bestandteil von HIL fortgeschrittene kommunikative und soziale Fähigkeiten sind, welche es einer Person erlauben, Bedeutungen aus verschiedenen Formen der Kommunikation zu extrahieren. Mangelnde Adäquatheit der Selbsteinschätzung mit gleichzeitig relativ höheren tatsächlichen Fähigkeiten führt nun dazu, dass die eigenen Fähigkeiten eher auf andere Personen attribuiert werden, obgleich die zielführende soziale Interaktion im Kontext der Suche nach Gesundheitsinformationen erst durch die HIL ermöglicht wird.

Bezüglich kognitiver Fähigkeiten zeigte sich, dass sowohl eine Über- als auch eine Unterschätzung zur Präferenz laienvermittelter Information führt, während eine adäquate Einschätzung die Präferenz von Experten begünstigt. Dieses Ergebnis stützt andere Befunde (z. B. Ackerman & Wolman, 2007), dass Personen mit realistischen Selbstbildern gegenüber Personen mit falschen Selbsteinschätzungen eher in der Lage sein sollten, Entscheidungen zu treffen, die ihren Fähigkeiten entsprechen. Wer sich etwa korrekt als weniger fähig einschätzt, mag bereitwilliger den Rat von Expert_innen einholen. Personen hingegen, die sich im Hinblick auf ihre kognitiven Fähigkeiten unterschätzen, trauen sich möglicherweise die Verarbeitung von Experteninformation nicht zu und sehen sich gezwungen, auf Laieninformation zurückzugreifen. Personen hingegen, die sich überschätzen, könnten der Ansicht sein, die Informationslage bereits ausreichend beurteilen zu können, wenn sie eher Laieninformation berücksichtigen, da sie diese als gleichrangig zu Experteninformation wahrnehmen und die Erfahrung machen, dass sie sie leichter verstehen. So fanden Ehrlinger, Mitchum und Dweck (2016), dass Personen, die ihre kognitiven Fähigkeiten überschätzen, zu einer Präferenz leicht verständlicher Informationen und Aufgaben neigen. Diese Neigung könnte außerdem wiederum dazu führen, dass die eigenen kognitiven Fähigkeiten überschätzt werden, da eine Konfrontation mit komplexerem Informationsmaterial gar nicht erst erfolgt.

Einen Hauptkritikpunkt der vorliegenden Studie stellt die rein explorative und somit nicht hypothesengeleitete Untersuchung unserer Fragestellungen dar. Somit bilden die Ergebnisse eine rein induktive Grundlage für zukünftige konfirmatorische Forschung zur Bedeutung individueller Fähigkeiten und deren Selbsteinschätzung beim Umgang mit Gesundheitsinformationen. Außerdem sind die weiter oben vorgenommenen Interpretationen als vorläufig zu betrachten, da kausale Schlüsse mit den vorliegenden Daten nicht möglich sind. Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die exklusive Berücksichtigung von Präferenzen bestimmter Quelleneigenschaften, die mit Hilfe eines Fragebogens erfasst wurden. In zukünftigen Studien sollten geeignete Verhaltensmaße, die durch die Eigenschaftspräferenz vorhergesagt werden können, einbezogen werden (z. B. Suchaufgaben). Zudem schränkt die studentische Stichprobe die Generalisierbarkeit der Befunde ein – obwohl dies im Hinblick auf das induktiv geleitete Vorgehen vertretbar erscheint, sollten in zukünftigen konfirmatorischen Studien Patient_innenstichproben und repräsentative Stichproben der Allgemeinbevölkerung zum Einsatz kommen.

Trotz der genannten Einschränkungen liefert die Studie erste Anhaltspunkte für die Relevanz (1) der simultanen Berücksichtigung von HIL und kognitiven Fähigkeiten bei der Untersuchung von Gesundheitsinformationsverhalten, sowie (2) einer adäquaten Selbsteinschätzung dieser Fähigkeiten bei der Suche nach Gesundheitsinformationen. Nach weiterer empirischer Absicherung unserer explorativ ermittelten Befunde sollte dies bei der Entwicklung und Durchführung von Maßnahmen zur Förderung einer selbstbestimmten und informierten Entscheidungsfindung im Gesundheitskontext Berücksichtigung finden.

Literatur

  • Ackerman, P. L. (1996). A theory of adult intellectual development: Process, personality, interests, and knowledge. Intelligence, 22, 227 – 257. First citation in articleCrossrefGoogle Scholar

  • Ackerman, P. L. & Wolman, S. D. (2007). Determinants and validity of self-estimates of abilities and self-concept measures. Journal of Experimental Psychology: Applied, 13 (2), 57 – 78. https://doi.org/10.1037/1076-898x.13.2.57 First citation in articleCrossrefGoogle Scholar

  • American Library Association (1989). Presidential Committee on Information Literacy. Final Report. Chicago, IL: American Library Association. First citation in articleGoogle Scholar

  • Avery, E. J. (2010). The role of source and the factors audiences rely on in evaluating credibility of health information. Public Relations Review, 36 (1), 81 – 83. First citation in articleCrossrefGoogle Scholar

  • Baker, D. W. (2006). The meaning and the measure of health literacy. Journal of General Internal Medicine, 21, 878 – 883. https://doi.org/10.1111/j.1525-1497.2006.00540.x First citation in articleCrossrefGoogle Scholar

  • Behm, T. (2018). SWE-IV-16 – Skala zur Erfassung der Informationsverhaltensbezogenen Selbstwirksamkeitserwartung (SWS-IV-16). ZPID (Leibniz Institute for Psychology Information). https://doi.org/10.23668/psycharchives.2334 First citation in articleGoogle Scholar

  • Berkman, N. D., Sheridan, S. L., Donahue, K. E., Halpern, D. J. & Crotty, K. (2011). Low Health Literacy and Health Outcomes: An Updated Systematic Review. Annals of Internal Medicine, 155 (2), 97 https://doi.org/10.7326/0003-4819-155-2-201107190-00005 First citation in articleCrossrefGoogle Scholar

  • Bernat, J. K., Skolarus, T. A., Hawley, S. T., Haggstrom, D. A., Darwish-Yassine, M. & Wittmann, D. A. (2016). Negative information-seeking experiences of long-term prostate cancer survivors. Journal of Cancer Survivorship, 10, 1089 – 1095. First citation in articleCrossrefGoogle Scholar

  • Brand-Gruwel, S., Wopereis, I. & Vermetten, Y. (2005). Information problem solving by experts and novices: Analysis of a complex cognitive skill. Computers in Human Behavior, 21, 487 – 508. First citation in articleCrossrefGoogle Scholar

  • DeNisi, A. S. & Shaw, J. B. (1977). Investigation of the uses of self-reports of abilities. Journal of Applied Psychology, 62, 641 – 644. First citation in articleCrossrefGoogle Scholar

  • Dunning, D., Heath, C. & Suls, J. M. (2004). Flawed Self-Assessment: Implications for Health, Education, and the Workplace. Psychological Science in the Public Interest, 5 (3), 69 – 106. https://doi.org/10.1111/j.1529-1006.2004.00018.x First citation in articleCrossrefGoogle Scholar

  • Ehrlinger, J., Mitchum, A. L. & Dweck, C. S. (2016). Understanding overconfidence: Theories of intelligence, preferential attention, and distorted self-assessment. Journal of Experimental Social Psychology, 63, 94 – 100. https://doi.org/10.1016/j.jesp.2015.11.001 First citation in articleCrossrefGoogle Scholar

  • Eriksson-Backa, K., Ek, S., Niemelä, R. & Huotari, M.-L. (2012). Health information literacy in everyday life: A study of Finns aged 65-79 years. Health Informatics Journal, 18 (2), 83 – 94. https://doi.org/10.1177/1460458212445797 First citation in articleCrossrefGoogle Scholar

  • Fawns-Ritchie, C., Starr, J. M. & Deary, I. J. (2018). Role of cognitive ability in the association between functional health literacy and mortality in the Lothian Birth Cohort 1936: a prospective cohort study. BMJ Open, 8 (9), e022502. https://doi.org/10.1136/bmjopen-2018-022502 First citation in articleGoogle Scholar

  • Freund, P. A. & Kasten, N. (2012). How smart do you think you are? A meta-analysis on the validity of self-estimates of cognitive ability. Psychological Bulletin, 138, 296 – 321. https://doi.org/10.1037/a0026556 First citation in articleCrossrefGoogle Scholar

  • Hesse, B. W., Nelson, D. E., Kreps, G. L., Croyle, R. T., Arora, N. K., Rimer, B. K. & Viswanath, K. (2005). Trust and sources of health information: the impact of the Internet and its implications for health care providers: Findings from the first Health Information National Trends Survey. Archives of Internal Medicine, 165, 2618 – 2624. First citation in articleCrossrefGoogle Scholar

  • Jacobs, R. J., Lou, J. Q., Ownby, R. L. & Caballero, J. (2016). A systematic review of eHealth interventions to improve health literacy. Health Informatics Journal, 22 (2), 81 – 98. First citation in articleCrossrefGoogle Scholar

  • Kruger, J. & Dunning, D. (1999). Unskilled and Unaware of It: How Difficulties in Recognizing One’s Own Incompetence Lead to Inflated Self-Assessments. Journal of Personality and Social Psychology, 77, 1121 – 1134. First citation in articleCrossrefGoogle Scholar

  • Lenox, M.F. & Walker, M.L. (1993). Information literacy in the educational process. The Educational Forum, 57, 312 – 324. First citation in articleCrossrefGoogle Scholar

  • Mayer, A.-K., Holzhäuser, J., Chasiotis, A. & Wedderhoff, O. (2018). Assessing health literacy by performance tests: The Health Information Literacy Knowledge Test (HILK). In A.-K. Mayer (Ed.), Health literacy across the life span (pp. 127 – 145). Lengerich: Pabst Science Publishers. First citation in articleGoogle Scholar

  • Nutbeam, D. (2000). Health literacy as a public health goal: a challenge for contemporary health education and communication strategies into the 21st century. Health Promotion International, 15, 259 – 267. First citation in articleCrossrefGoogle Scholar

  • Paulhus, D., Lysy, D. & Yik, M. (1998). Self-Report Measures on Intelligence: Are They Useful as Proxy IQ Tests. Journal of Personality, 66, 525 – 554. https://doi.org/10.1111/1467-6494.00023 First citation in articleCrossrefGoogle Scholar

  • Raven, J. C. (1941). Standardization of progressive Matrices, 1938. British Journal of Medical Psychology, 19 (1), 137 – 150. https://doi.org/10.1111/j.2044-8341.1941.tb00316.x First citation in articleCrossrefGoogle Scholar

  • Reeve, C. L. & Basalik, D. (2014). Is health literacy an example of construct proliferation? A conceptual and empirical evaluation of its redundancy with general cognitive ability. Intelligence, 44, 93 – 102. https://doi.org/10.1016/j.intell.2014.03.004 First citation in articleCrossrefGoogle Scholar

  • Schaeffer, D., Vogt, D., Berens, E.M. & Hurrelmann, K. (2016). : Gesundheitskompetenz der Bevölkerung in Deutschland. Ergebnisbericht. Bielefeld: Universität Bielefeld. First citation in articleGoogle Scholar

  • Schönbrodt, F. D. (2016). Testing fit patterns with polynomial regression models. Retrieved from: osf.io/3889z. First citation in articleCrossrefGoogle Scholar

  • Sheridan, S. L., Halpern, D. J., Viera, A. J., Berkman, N. D., Donahue, K. E. & Crotty, K. (2011). Interventions for individuals with low health literacy: A systematic review. Journal of Health Communication, 16 (sup3), 30 – 54. First citation in articleCrossrefGoogle Scholar

  • Sørensen, K., Van den Broucke, S., Fullam, J., Doyle, G., Pelikan, J., Slonska, Z. et al. (2012). Health literacy and public health: A systematic review and integration of definitions and models. BMC Public Health, 12 (1) https://doi.org/10.1186/1471-2458-12-80 First citation in articleCrossrefGoogle Scholar

  • Stern, E. & Neubauer, A. (2013). Intelligenz – Große Unterschiede und ihre Folgen. München: DVA. First citation in articleGoogle Scholar

  • Ubel, P. A., Scherr, K. A. & Fagerlin, A. (2017). Empowerment Failure: How Shortcomings in Physician Communication Unwittingly Undermine Patient Autonomy. The American Journal of Bioethics. AJOB, 17 (11), 31 – 39. https://doi.org/10.1080/15265161.2017.1378753 First citation in articleCrossrefGoogle Scholar

  • Wedderhoff, O., Chasiotis, A., Rosman, T. & Mayer, A.-K. (2018). Unveiling the Subjective Perception of Health Information Sources: A Three-Dimensional Source Taxonomy Based on Similarity Judgements. Frontiers in Communication, 3 https://doi.org/10.3389/fcomm.2018.00057t First citation in articleCrossrefGoogle Scholar

  • Zell, E. & Krizan, Z. (2014). Do people have insight into their abilities? A Metasynthesis. Perspectives on Psychological Science, 9 (2), 111 – 125. https://doi.org/10.1177/1745691613518075 First citation in articleCrossrefGoogle Scholar

1Eine ausführliche Dokumentation der durchgeführten Analysen und Ergebnisse inkl. R-Code und Abbildungen findet sich im Open Data 1 (OD 1) des Artikels in PsychArchives: http://dx.doi.org/10.23668/psycharchives.2683

2Eine ausführliche Beschreibung und Begründung der Analysemethode findet sich im Open Data 2 (OD 2) des Artikels in PsychArchives: http://dx.doi.org/10.23668/psycharchives.2683

3Eine ausführliche Dokumentation der durchgeführten Analysen und Ergebnisse inkl. R-Code und Abbildungen findet sich im Open Data 1 (OD 1) des Artikels in PsychArchives: http://dx.doi.org/10.23668/psycharchives.2683

Oliver Wedderhoff, Leibniz-Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation (ZPID), Universitätsring 15, 54296 Trier,