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Übersichtsarbeit

Therapie der Insomnie

Published Online:https://doi.org/10.1024/0040-5930.66.6.441

Schlafstörungen treten sehr häufig in der Bevölkerung auf (bis zu 35 %). Ein gestörter Schlaf kann zu Störungen der kognitiven Leistungsfähigkeit und der Tagesbefindlichkeit, aber auch zu metabolischen Störungen führen. Bereits vorbestehende körperliche und mentale Erkrankungen können durch die Insomnie intensiviert werden. Das Erkennen einer Schlafstörung und deren diagnostische Einordnung ist daher von großer Relevanz. Die Behandlung von Schlafstörungen richtet sich nach deren Ätiologie und Intensität. Bei sekundären Insomnien steht immer die Behandlung der Grunderkrankung an erster Stelle. Es kann aber auch eine unmittelbare parallel beginnende, spezifische Therapie der Insomnie begleitend notwendig sein. Vor Beginn einer symptomatischen Pharmakotherapie sollte in jedem Fall die Möglichkeit nicht-pharmakologischer Interventionen geprüft werden. An medikamentösen Behandlungen stehen für die zeitlich limitierte Behandlung primär die Nicht-Benzodiazepinhypnotika zur Verfügung. Bei längerfristig notwendiger Therapie können schlafanstoßende Antidepressiva und auch hypnotisch wirksame Neuroleptika (jeweils ohne anticholinerge Komponente) eingesetzt werden. Klassische Benzodiazepine, Antihistaminika und Medikamente mit anticholinerger Wirksamkeit sind aufgrund des Nebenwirkungsspektrums insbesondere bei längerfristiger Behandlung und bei älteren Patienten zu vermeiden.

The prevalence of insomnia is high in the population of western industrial countries (up to 35 %). Sleep disturbance may consequently lead to an impairment of cognitive functions, mood disturbance and metabolic alterations. Therefore, the confirmation of insomnia and its diagnostic characterization is of great importance. Treatment of insomnia is based on its aetiology and intensity. For secondary insomnia treatment of the basic disorder is mandatory. Before the initiation of a symptomatic pharmacological treatment the application of non-pharmacological interventions should be considered. Efficacious pharmacological interventions are non-benzodiazepine hypnotics for a limited time span. If a longer treatment of insomnia is necessary, hypnotic antidepressants and hypnotic neuroleptics (without anti-cholinergic action) can be applied taking the specific side effects into account. Classical benzodiazepines and substances with anti-cholinergic properties should be avoided in particular in long-term treatment and in elderly subjects due to its side effect profile.