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Belastungserleben durch Informations- und Kommunikationstechnologien bei Pflegefachpersonen in der ambulanten Pflege

Eine qualitative Interviewstudie

Published Online:https://doi.org/10.1024/1012-5302/a000950

Zusammenfassung:Hintergrund: Auch in der ambulanten Pflege hält die „Arbeit 4.0“ durch Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) fortwährend Einzug. Neben einer Vielzahl an Möglichkeiten, die die IKT dem Pflegepersonal bieten, führt der Umgang zu zusätzlichen Belastungen. Ziel: Ziel der Arbeit ist es, relevante Belastungskategorien zu bestimmen, die durch die Nutzung von IKT hervorgerufen werden können sowie unter Berücksichtigung der individuellen Ressourcen und Technikaffinität einen zusätzlichen Einfluss auf das Belastungserleben von Mitarbeitenden der ambulanten Pflege ausüben. Methoden: Im Rahmen einer qualitativen Studie wurden problemzentrierte Interviews mit acht Pflegefachpersonen aus drei Unternehmen der ambulanten Pflege durchgeführt. Im Anschluss daran wurden diese Interviews transkribiert und mithilfe der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet. Ergebnisse: Es konnten zehn Kategorien ermittelt werden, die von den Pflegefachpersonen der ambulanten Pflege als Belastung wahrgenommen wurden: zum Beispiel unzureichende Beteiligung und Gebrauchstauglichkeit, erhöhter Dokumentationsaufwand, Informationsüberflutung. Hinsichtlich der Arbeitsfähigkeit und der Gesundheit der Beschäftigten ließen sich keine Beeinträchtigungen ableiten, die auf die identifizierten zusätzlichen Belastungen zurückzuführen sind. Schlussfolgerungen: Weitere Analysen möglicher Belastungssituationen, die zusätzlich aus der Nutzung von IKT hervorgehen könnten, sind notwendig, um diese Kenntnisse in die Primärprävention einzubauen. Es ist sinnvoll bedarfs- und beteiligungs- bzw. prozessorientierte Strukturen in Unternehmen der ambulanten Pflege zu schaffen. Die Anwendung von IKT kann auch ein Vorteil sein, da beispielsweise Informationen schneller beschafft werden können.


Stress experience by information and communication technologies among nurses in outpatient care – A qualitative interview study

Abstract:Background: “Work 4.0” is also becoming increasingly prevalent in outpatient care through information and communication technologies (ICT). In addition to a variety of options that ICT offers nursing staff, its use leads to additional stresses. Aims: The aim of the study is to identify relevant stress categories that are caused using ICT and provide an additional influence on the stress experience of employees in outpatient care. Methods: Problem-centred interviews were conducted with eight nurses from three outpatient care organizations as part of a qualitative study. Subsequently, these interviews were transcribed and evaluated using qualitative content analysis according to Mayring. Results: Ten factors were identified that were perceived as stress by ambulatory care employees: for example, insufficient participation and usability, increased documentation effort, information overload. Regarding the employees’ ability to work and their health, no relevant impairments could be derived that could be attributed to the identified additional strains. Conclusions: Further analysis of the potential stress situations that could result from ICT use is needed to include this knowledge in primary prevention. It makes sense to establish demand-, participation-, and process-oriented structures in outpatient care organizations. The use of ICT can also be an advantage because, for example, information can be obtained more quickly.

Literatur