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Published Online:https://doi.org/10.1024/1661-8157/a003212

Die orale Gesundheit wird von uns Menschen als wichtige Komponente des Gesamtwohlbefindens wahrgenommen. Aus medizinischer Sicht besteht eine enge Wechselwirkung zwischen Vorgängen in der Mundhöhle und Prozessen im Gesamtorganismus inklusive der Psyche. Durch intensiveres Fokussieren auf diese Vorgänge und Zusammenhänge hat sich die Zahnmedizin in den vergangenen Jahren zur Oralmedizin weiterentwickelt. Neben den traditionellen Disziplinen der Zahnmedizin fallen den Zahnärztinnen und Zahnärzten heute erweiterte Aufgaben bei Erkennung, Prävention und Therapie von Erkrankungen im oralen und im Kiefer-/Gesichtsbereich zu. Die Konsequenzen von unbehandelten Infektionen, ungünstigen Ernährungsgewohnheiten und Verhaltensweisen, von Traumen, von genetischen Dispositionen und psychischen Störungen manifestieren sich oft auch im Bereich der Mundhöhle. Da Zahnärztinnen und Zahnärzte einen Grossteil der Bevölkerung in regelmässigen Abständen sehen, entweder im Rahmen regelmässiger Kontrolluntersuchungen oder im Notfalldienst, fällt ihnen eine besondere Verantwortung in der Früherkennung von Krankheiten und beim Einleiten geeigneter Massnahmen zu. Umgekehrt finden auch zahlreiche Patienten mit behandlungsbedürftigen Zuständen im Mundbereich den Weg nicht in die Zahnmedizin. Somit können auch die allgemeinmedizinisch tätigen Kolleginnen und Kollegen bei Erkennung von behandlungswürdigen Situationen im Bereich der Zahnmedizin die Patienten aufklären und gegebenenfalls in die Zahnmedizin überweisen.

Das vorliegende Heft soll im Zuge von drei Artikeln ein Schlaglicht auf ausgewählte Behandlungsmöglichkeiten in der modernen Zahnmedizin werfen. Der erste Beitrag befasst sich mit der zunehmend häufiger auftretenden Situation von säurebedingtem Verlust an Zahnhartsubstanz und den Möglichkeiten, die negativen Folgen zu korrigieren und das Auftreten neuer Defekte zu verhindern [1].

Der zweite Artikel beschreibt Fortschritte in der rekonstruktiven Zahnmedizin, i.e. dem Ersatz verlorener Zähne und Gewebe des Alveolarfortsatzes, die heute erlauben, den prothetischen Ersatz unter maximalem Erhalt bestehender, gesunder Gewebe vorzunehmen, oder anders gesagt, mit möglichst geringer Invasivität [2].

Abgeschlossen wird die Reihe mit einer Übersicht über moderne Verfahren in der Kiefer- und Gesichtschirurgie zur Behandlung einer Reihe von Krankheiten und Defekten als Folge von Infektionen, Missbildungen, Tumoren oder anderen Ursachen. Dabei werden sowohl resektive als auch augmentative Eingriffe dargestellt [3].

Ziel dieser Beiträge sollte auch sein, das Auge der allgemeinmedizinisch tätigen Kollegenschaft für Situationen zu schärfen, bei denen durch zahnmedizinische Behandlungen die Lebensqualität unserer Patienten verbessert werden könnte.

Bibliografie

  • Wegehaupt FJ, Attin T: Zahnerosionen im Zusammenhang mit gastroösophagealem Reflux: Ursache, Prävention und restaurative Therapie. Praxis 2019; 108: 307–313. LinkGoogle Scholar

  • Gasser TJW, Balmer M, Hämmerle CHF: Zahnverlust in der modernen Zahnmedizin – was jetzt? Praxis 2019; 108: 315–320. LinkGoogle Scholar

  • Wagner M, Gander T, Blumer M, et al.: Die CAD/CAM-Revolution in der kraniofazialen Rekonstruktion. Praxis 2019; 108: 321–328. LinkGoogle Scholar

Prof. Dr. Dr. h. c. Christoph H. F. Hämmerle, Klinikdirektor, Klinik für Kronen- und Brückenprothetik, Teilprothetik und zahnärztliche Materialkunde, Zentrum für Zahnmedizin der Universität Zürich, Plattenstrasse11, 8032 Zürich,