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Originalarbeit

Das illegal organisierte Glücksspiel in der Schweiz: Eine explorative Studie

Published Online:https://doi.org/10.1024/0939-5911/a000538

Zusammenfassung.Zielsetzung: Die glücksspielbedingten Probleme, welche sich für die Betroffenen aus der Teilnahme an illegalen Glücksspielen ergeben, wurden bisher nur am Rande erforscht. Um einen Überblick über das Problemfeld zu gewinnen, wurde eine explorative Untersuchung durchgeführt. Methodik: Folgenden Fragestellungen wurde nachgegangen: (1) Wie wird der illegale Glücksspielmarkt aus Sicht der Betroffenen wahrgenommen? (2) Welche individuellen Gründe liegen der Teilnahme an illegalen Glücksspielen zugrunde? (3) Welche glücksspielbedingten Probleme nehmen Betroffene subjektiv wahr? (4) Wie schätzen Fachpersonen aus der Suchthilfe die glücksspielbedingten Probleme von Betroffenen ein? Mit 18 Personen, welche an illegalen Glücksspielen teilnehmen oder teilgenommen haben, wurden problemzentrierte Interviews durchgeführt. Zudem wurden 36 Fachpersonen aus der Suchthilfe schriftlich befragt. Ergebnisse: Die Ergebnisse lassen vermuten, dass es in der Schweiz ein leicht zugängliches illegales Glücksspielangebot gibt. Die Gründe für die Teilnahme an illegalen Glücksspielen sind vielfältig. Die Betroffenen berichten von fehlenden Jugend- und Spielschutzmaßnahmen, der Vergabe von Krediten und persönlichen Verstrickungen zwischen teilnehmenden Personen und Anbietern. Die Schilderungen decken sich mit den Einschätzungen der Fachpersonen. Schlussfolgerung: Das Ausmaß des illegalen Glücksspiels sowie die spezifischen Probleme, welche für die Betroffenen aus der Spielteilnahme resultieren, sollten in epidemiologischen Studien untersucht werden.


Illegally organised gambling in Switzerland: An explorative study

Abstract.Aim: To date, the gambling-related problems that impact individuals involved in illegally organised gambling have been little researched. An explorative examination was, therefore, conducted in order to get an overview of this issue. Methods: The examination concentrated on the following research questions: (1) How do those involved perceive the illegal gambling market? (2) What are the individual reasons for gambling illegally? (3) What are the gambling-related problems from the perspective of those taking part? (4) What opinions do addiction counsellors have on gambling-related-problems for those involved? To address these questions, problem-oriented interviews were conducted with 18 people who were currently, or had previously been involved in illegal gambling. In addition, 36 addiction counsellors responded to a set of written questions. Results: The results suggest that Switzerland has a diverse and easily accessible illegal gambling market. The reasons for participation in this are varied. Participants’ responses indicated a lack of youth protection and player-protection measures, the availability of financial loans and personal entanglement between players and providers. The descriptions provided were in-keeping with the opinions of addiction counsellors. Conclusion: The results imply that the extent of illegal gambling and the specific problems resulting from participation in illegal games should be analysed within epidemiological surveys.

Literatur