Das Erleben der Führungsrolle in der Corona-Pandemie in hessischen Allgemeinkrankenhäusern
Eine deskriptive qualitative Studie
Abstract
Zusammenfassung.Hintergrund: Die zweite Corona-Pandemie-Welle führt aufseiten der Pflegefachpersonen und der Leitungspersonen hessischer Allgemeinkrankenhäuser zu hohen Arbeitsanforderungen. Aus den damit verbundenen organisatorischen Herausforderungen resultieren für die Leitungspersonen Belastungen. Fragestellung/Ziel: Aufgrund der hohen Bedeutung, die den Leitungspersonen zur Absicherung der Versorgungsstrukturen zukommt, zielt diese Studie auf die Erkundung derer Wahrnehmung ihrer Führungsrolle in der Bewältigung des Pandemiemanagements. Methode: Telefonische qualitative Experteninterviews mit 13 Stations- und 13 Pflegedienstleitungen hessischer Allgemeinkrankenhäuser bilden die Grundlage für die inhaltlich strukturierende qualitative Inhaltsanalyse. Ergebnisse: Die Leitungspersonen wählen zur Unterstützung des Pflegepersonals einen persönlichen fürsorglichen Führungsstil, der auch psychosoziale Bedarfe des Pflegefachpersonals einbezieht. Ihrerseits sind die Führungspersonen hohen Belastungen ausgesetzt, denen sie u.a. mit Berufserfahrung, Resilienz und optimistischer Einstellung begegnen. Schlussfolgerungen: Gesundheitsbezogene Führung ist wesentlich für die Aufrechterhaltung der Gesundheit von Mitarbeitenden. Der Self Care der Führungspersonen sowie der Integration der betrieblichen Gesundheitsförderung in das Unternehmensziel der Krankenhäuser sollte für die gegenwärtige und zukünftige Absicherung der Krisenbewältigung mehr Aufmerksamkeit zuteilwerden.
Abstract.Background: The second corona pandemic wave is leading to high work demands on the part of nurses and managers of Hessian general hospitals. The associated organizational challenges result in burdens for the managers. Aim: Due to the importance of leaders in securing care structures, this study aims to explore their perception of their leadership role in dealing with the pandemic management. Methods: Telephone qualitative expert interviews with 13 ward and 13 nursing managers of Hessian general hospitals form the basis for the qualitative content analysis that structures the content. Results: To support the nursing staff, the managers choose a personal caring leadership style that also includes the psychosocial needs of the nursing staff. For their part, managers are exposed to high levels of burden, which they counter with professional experience, resilience and an optimistic attitude, among other things. Conclusions: Health-related leadership is essential for maintaining the health of employees. The self care of managers as well as the integration of workplace health promotion into the corporate goal of hospitals should receive more attention for the current and future safeguarding of crisis management.
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