Abstract
Zusammenfassung.Fragestellung: Ziel der Studie war die Überprüfung der Wirksamkeit einer vorschulischen Förderung der phonologischen Bewusstheit und der Buchstaben-Laut-Verknüpfung bei Kindern mit einem Risiko für die Entwicklung einer Lese-Rechtschreibstörung (LRS) unter Bedingungen, die sich am Alltag der Kindertagesstätten orientierten und somit auch bei einem breiten Einsatz des Programms eine relativ ökonomische Variante darstellen. Methodik: Die Risikokinder der Trainingsgruppe (n = 20) wurden über 11 Wochen mit den Programmen Hören, Lauschen, Lernen 1 und 2 (Küspert & Schneider, 2008; Plume & Schneider, 2004) von Erzieherinnen gefördert. Sie wurden einer nicht-geförderten Risiko-Kontrollgruppe (n = 43) hinsichtlich ihrer Lese- und Rechtschreibleistungen sowie der Häufigkeit von LRS von der 1. bis zur 3. Klasse gegenübergestellt. Dabei wurden neben den Daten regulär eingeschulter Kinder auch jene in die Analyse inkludiert, die vom Schulbesuch zurückgestellt wurden. Ergebnisse: Im 1. und 2. Grundschuljahr zeigten die trainierten Risikokinder im Lesen und Rechtschreiben einen mindestens tendenziellen Leistungsvorsprung gegenüber nicht-geförderten Risikokindern. Trainingseffekte zeigten sich ebenfalls in einer Reduktion der Anzahl von Kindern mit LRS bis Klasse 2, tendenziell auch in Klasse 3. Schlussfolgerung: Insgesamt sprechen die Befunde für die Wirksamkeit des Trainings in der primären Prävention von Lese-Rechtschreibschwierigkeiten bei Risikokindern unter alltagsnahen Bedingungen.
Abstract.Objective: The present study evaluates the long-term effects of a preschool training stimulating phonological awareness and letter-sound correspondence in children at risk for dyslexia under conditions tending more to the kindergarten routine than in the context of an intervention study with controlled conditions. Method: The children at risk for dyslexia of the experimental group (n = 20) were trained with Hören, Lauschen, Lernen 1 und 2 (Küspert & Schneider, 2008; Plume & Schneider, 2004) by their kindergarten teachers. They were compared with an untrained control group of children at risk (n = 43) with regard to their reading and spelling achievement and the percentage of dyslexia in 1st, 2nd and 3rd grades. For statistical analyses data of children with a regular and a postponed enrolment at primary school were used. Results: The preschool intervention indicated long-term effects in the 1st and 2nd grade: The trained children at risk tended to outperform the untrained children at risk in their average reading and spelling competences. Furthermore the percentage of children suffering from dyslexia was significantly lower in the training group compared to the control group. Conclusion: In summary, results indicate long-term efficacy of the preschool training and point to the potential of preventing children at risk to develop severe reading and writing problems.
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