Evaluation einer Sprachfördermaßnahme für Vorschulkinder
Abstract
Adäquate sprachliche Fähigkeiten werden als zentral für einen gelingenden Schulstart und die gesamte schulische Laufbahn erachtet. Gerade für mehrsprachige Kinder wurden in den einzelnen Bundesländern Sprachkurse und Förderprogramme eingerichtet, die darauf abzielen, Kinder vor Schulbeginn im Deutschen sprachlich zu fördern, um deren Bildungschancen zu erhöhen. Allerdings ist die Wirksamkeit solcher additiver Sprachfördermaßnahmen bislang kaum erforscht. In der vorliegenden Studie wurde untersucht, welche Effekte ein in hessischen Vorlaufkursen eingesetztes, sprachwissenschaftlich fundiertes Förderprogramm hat und welche Sprachleistungen Kinder am Ende der Vorlaufkurse zeigen. Dafür wurden 125 mehrsprachige Kinder in Vorlaufkursen einbezogen, die entweder nach dem spezifischen Förderprogramm oder nach dem bisherigen Vorgehen der Lehrkräfte gefördert wurden. Im Ergebnis konnte keine Überlegenheit einer der beiden Varianten der Vorlaufkurse gezeigt werden. Auch die von den Kindern nach Beendigung der Vorlaufkurse gezeigten sprachlichen Leistungen fielen im Hinblick auf eine unproblematische Unterrichtsteilhabe sehr schwach aus.
Adequate language abilities are considered to be of critical importance for educational success. In many federal states in Germany, different types of language intervention programs and language courses have been setup to support multilingual children in their German language development before they enter school. However, the effectiveness of these additive language programs has not been sufficiently evaluated. The current study addresses the effectiveness of an intervention program based on linguistic theory that is currently used in “preschool courses” in the federal state of Hessen. Multilingual children in preschool courses (N = 125) were included in the study. They attended either courses that were based on this specific intervention program or courses conducted by the teachers in an unspecific way. The results do not show superiority of one approach over the other. In addition, at the end of the language course the involved children did not show the language abilities necessary for a successful participation in the class room.
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