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Published Online:https://doi.org/10.1026/2191-9186/a000098

Kinder mit Migrationshintergrund können aufgrund ihrer mangelnden Sprachbeherrschung Bildungschancen häufig nicht optimal nutzen. Daher kommt der frühen Sprachförderung ein wichtiger Stellenwert zu. Aufgrund der eher enttäuschenden Befunde zur Effektivität spezifischer Sprachförderprogramme hat die Forderung nach alltagsintegrierten Sprachfördermaßnahmen Eingang in die Bildungskonzeptionen aller Länder gefunden. Systematische Überprüfungen ihrer Effektivität und der Wirkfaktoren stehen noch aus. Im Rahmen der Umsetzung der Bildungskonzeption für 0- bis 10-jährige Kinder in Mecklenburg-Vorpommern (M-V) nahmen N = 27 Fachkräfte aus N = 19 Kitas an einer Fortbildungsreihe zur alltagsintegrierten Sprachförderung teil. Zur Erfassung und Sicherung der Umsetzungsqualität der Fortbildungsinhalte wurde vor, während und nach der Fortbildung die sprachförderliche Qualität der ErzieherInnen-Kind-Interaktionen anhand von Videos eingeschätzt. Der Sprachentwicklungsstand der insgesamt N = 263 Kinder, davon n = 23 zwei- oder mehrsprachig aufwachsend, wurde vor Beginn der Fortbildung (Prätest) und sechs Monate später (Posttest) mit dem SETK 3 – 5 erfasst. Im Prätest wurden 19 % der einsprachig deutschen Kinder, aber mehr als die Hälfte der zwei- oder mehrsprachig aufwachsenden Kinder als sprachauffällig identifiziert. Über die Zeit zeigten alle Kinder ein signifikantes Aufholwachstum. Insgesamt profitieren sprachlich auffällige Kinder stärker von der alltagsintegrierten Sprachförderung als sprachlich unauffällige. Implikationen der Ergebnisse und methodische Einschränkungen werden diskutiert.


Effectiveness of integrated language intervention in mono-, bi- and multilingual preschoolers

Children with migrational backgrounds frequently fail to benefit from educational opportunities because of their lacking language proficiency. Especially for these children, early language intervention is important. Because of disappointing results on effectiveness of specific programs, integrated language intervention is included in educational conceptions of all federal states in Germany, but systematic evaluations are still due.

Within the framework of implementing the educational conception for 0- to 10-year-old children in Mecklenburg-West Pomerania, N = 27 early childhood educators from N = 19 daycare institutions took part in an advanced training for integrated language intervention. To monitor the quality of implementation, speech and language promoting behaviors in interactions were assessed by video analyses. Language competencies of N = 263 children (n = 23 bi- or multilingual) were assessed with a German language development test for 3- to 5-year-old children in a pre-posttest design.

In the pretest, 19 % of monolingual, but more than half of the bi- or multilingual children were identified as delayed or impaired in their language development. Over time, all children showed significant improved language scores. Taken together, integrated training yielded higher effects for language delayed or impaired children. Implications of results and methodological limitations are discussed.

Literatur