Abstract
Zusammenfassung.Fragestellung: Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Überprüfung der kurz- und mittelfristigen Wirksamkeit einer vorschulischen Förderung der phonologischen Bewusstheit und der Buchstaben-Laut-Verknüpfung bei Kindern mit einem Risiko für die Entwicklung einer Lese-Rechtschreibstörung (LRS). Es soll die Frage geklärt werden, ob durch das Training spätere Defizite im Lesen und Rechtschreiben vermindert werden können. Methodik: 25 Risikokinder für die Entwicklung einer LRS wurden mit den Programmen Hören, Lauschen, Lernen 1 und 2 (Küspert & Schneider, 2008; Plume & Schneider, 2004) von Erziehern in den Kindergärten gefördert und 60 ungeförderten Risikokindern gegenübergestellt. Ergebnisse: Hinsichtlich der kurzfristigen Wirksamkeit konnte ein deutlicher Zuwachs bei den trainierten gegenüber den untrainierten Risikokindern in den Leistungen der phonologischen Bewusstheit verzeichnet werden. Es zeigte sich jedoch keine Überlegenheit der Trainingsgruppe in Bezug auf phonologische Bewusstheit, Lesen und Schreiben im ersten Schuljahr. Nur im Hinblick auf die Leseschwächen der Erstklässler war eine Verringerung in der Trainingsgruppe relativ zur Kontrollgruppe erkennbar. Schlussfolgerungen: Für eine bessere Identifikation von gefährdeten Kindern für die Entwicklung einer LRS sollten zukünftig neben der phonologischen Bewusstheit zusätzliche Prädiktoren aufgenommen werden. Um einer LRS vorzubeugen, müssten über die phonologische Bewusstheit hinaus zusätzlich als bedeutsam erkannte Defizite der Kinder diagnostiziert, trainiert und die entsprechenden Effekte evaluiert werden.
Abstract.Objective: This study assesses the short-term and intermediate effects of preschool training stimulating phonological awareness and letter-sound correspondence for children at risk of developing dyslexia. Moreover, we examined whether training reduced the frequency of subsequent dyslexic problems. Method: 25 children at risk of developing dyslexia were trained with Hören, Lauschen, Lernen 1 und 2 (Küspert & Schneider, 2008; Plume & Schneider, 2004) by their kindergarten teachers and were compared with 60 untrained at-risk children. Results: The training revealed a significant short-term effect: The phonological awareness of trained at-risk children increased significantly over that of untrained at-risk children. However, there were no differences in phonological awareness, spelling, and reading ability between the first-graders in the training and control group. Furthermore, reading problems were reduced in the training group. Conclusions: In the future, phonological awareness as well as additional predictors should be included when identifying children vulnerable to developing dyslexia. Moreover, in order to prevent dyslexia, additional prerequisite deficits need to be identified, alleviated, and their effects evaluated.
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